Man steht sich offensichtlich reichlich unversöhnlich gegenüber. Auf der einen Seite die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und auf der anderen Seite die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB). Am Dienstag, den 20. August war es zu einem weiteren Warnstreik gekommen, nachdem man am Anfang des Monats die Verhandlungen ergebnislos abgebrochen hatte. Die Gespräche am gleichen Tag haben keine Lösung ergeben. Ganz im Gegenteil, neue Streiks drohen bereits. Und die Leipziger Verkehrsbetriebe schweigen.

Das eigene Verhalten sei im Sinne der Fahrgäste und der Angestellten. Das betonen beide Seiten immer wieder, wenn es mal wieder zum Ausstand kommt. Seit dem 7. August ist quasi Funkstille, denn laut Informationen von ver.di haben die Verkehrsbetriebe den Termin am 20. August dazu genutzt, das Angebot an die Arbeitnehmer eher zu reduzieren. So hätten die “Arbeitgeber ein noch schlechteres Angebot wie vor dem Streik unterbreitet, dies hat die Tarifkommission abgelehnt”, informiert ver.di-Verhandlungsführer Gerd Doepelheuer auf Nachfrage.

Derzeitiger Stand bei den Fahrern des Busunternehmens für den Regionalverkehr: Ein Busfahrer der LeoBus GmbH verdient derzeit 1.592,10 Euro brutto monatlich beziehungsweise 9,15 Euro pro Stunde. Die Gewerkschaft verlangt für das Unternehmen, welches rund 580 Mitarbeiter beschäftigt und auch im Chartergeschäft zu Hause ist, die gleichen Tarife, wie in der Muttergesellschaft LVB. Deren Arbeitsdirektorin, Sabine Groner-Weber, stellte hingegen immer wieder klar, dass schon das letzte Angebot des Arbeitgebers mit Prozent mehr Lohn bis Ende 2015 an der Grenze des wirtschaftlich Machbaren läge.

Nach dem abgesenkten Arbeitgeber-Angebot in der letzten Verhandlungsrunde schweigt die LVB, auf wiederholte L-IZ-Nachfragen gibt es bislang keine Auskunft zum Stand der Verhandlungen. Auskunft kommt von Ver.di-Verhandlungsführer Gerd Doepelheuer gegenüber L-IZ.de: “Wir haben den Arbeitgeber aufgefordert, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, dann werden die Verhandlungen fortgesetzt.” Denn auf diesem Wege sei bis heute kein Ergebnis erzielt worden.

Und so müssen sich wohl die Fahrgäste im Leipziger Umland auf weitere unschöne Überraschungen am Morgen einrichten. Doepelheuer: “Wir werden weitere Warnstreiks vorbereiten, um Druck aufzubauen.”

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