Beim Amazon-Streik dreht sich alles um den Tarifvertrag. Um das zu verdeutlichen, fuhren rund 250 Streikteilnehmer heute Mittag auf dem Augustusplatz Riesenrad. Zuvor waren sie auf dem Uni-Campus, wo die Soligruppe der Studentenschaft ihnen aufmunternde Worte zusprach. Davor wiederum waren Vertreter von der polnischen Gewerkschaft Solidarno?? bei der Kundgebung vor dem Firmengebäude dabei. Sie berichteten über die Pläne von Amazon in Polen und die dortigen Arbeitsbedingungen. Der Online-Versandhändler plant sowohl nach Polen als auch nach Tschechien zu expandieren.

“Bisher lehnt Amazon ab, auch nur Tarifverhandlungen mit uns aufzunehmen”, erzählt Streikleiter Matthias Heinemann. Von den gut 2500 Mitarbeitern – ohne Saisonkräfte – im Leipziger Standort des Online-Versandhändlers befinden sich rund 350 im Ausstand. “Alle sind erfahrene Mitarbeiter, teils in Spezialgebieten tätig. Das merkt Amazon schon”, so Heinemann. Gestern hätten auch die örtlichen Manager und sogar der Niederlassungsleiter beim Versand geholfen und Sendungen verpackt. Wohl um dem Ansturm des Weihnachtsgeschäfts gerecht zu werden.In der Leipziger Dependance wird noch bis zum Sonnabend, 21. Dezember 2013, durchgängig gestreikt. Und auch danach will die Gewerkschaft den Streik nicht niederlegen. “Wir machen solange weiter, bis Amazon an den Verhandlungstisch kommt”, sagt Streikleiter Heinemann, bevor er mit seinen Kollegen weiterzieht, erst über den Weihnachtsmarkt, dann zum Hauptbahnhof und von dort zurück in die Amazonstraße.

Für Freitag, 20. Dezember, hat sich Gregor Gysi angekündigt. Der Vorsitzende der Linke-Fraktion im Bundestag will das Streikzelt vorm Firmengebäude besuchen.

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