Lange Zeit waren die Kauf- und Mietpreise in Leipzig recht moderat, insbesondere im Vergleich zu einigen anderen Großstädten in Deutschland wie München oder Berlin. Das hat sich jedoch in den vergangenen Jahren geändert. Nach einem Anstieg des durchschnittlichen Kaufpreises ist der Wert von Leipziger Immobilien zuletzt gesunken. Gleichzeitig zeigt der Indikator bei den Mieten deutliche Erhöhungen.

Es kriselt am Immobilienmarkt

Der aktuelle Krisenmodus wirkt sich auch auf die Immobilienbranche aus und macht sich deutschlandweit sowie in Leipzig in gesunkenen Kaufpreisen und stetig steigenden Mieten bemerkbar. Dabei spielen verschiedene Ursachen eine Rolle, die sich teilweise gegenseitig bedingen. Ein großer Faktor ist die herrschende Inflation.

Sie sorgt dafür, dass die Menschen deutlich sorgsamer mit ihrem Geld umgehen. Zugleich führt sie zu einer Erhöhung der Zinsen, was Investitionen sowie den Privatkauf teuer machen. Ein weiterer nachteilig wirkender Faktor ist die zunehmende Wohnungsknappheit in Ballungsräumen wie Leipzig.

Gesunkene Kaufpreise – Immobilien in Leipzig verlieren an Wert

Wer auf der Suche nach Immobilien in Leipzig ist, darf sich über gesunkene Kaufpreise freuen. Während bis 2021 die Preise stetig gestiegen sind, sanken sie 2022 erstmals wieder ab. Die Gründe dafür sind mannigfaltig und gehen primär auf die leicht verringerte Nachfrage zurück.

Die unsichere geopolitische Lage, die Inflation und die höheren Zinsen für Kredite haben dazu geführt, dass viele Interessenten den Hauskauf erst einmal auf Eis gelegt haben. Für Eigentümer bedeutet das, dass sich der Wert ihrer Immobilie in Leipzig verringert hat. Wer jetzt nicht verkaufen muss, sollte es also am besten auch erst einmal nicht tun, sondern abwarten, wie sich der Markt in Zukunft weiter entwickeln wird.

Für 2024 erwarten einige Experten einen weiteren Preisverfall, der aber geringer ausfallen soll. Ob sich die Preise anschließend auf dem neuen Niveau stabilisieren oder wieder ansteigen werden, lässt sich heute nur schwer einschätzen. Die weitere Entwicklung hängt schließlich von zahlreichen Faktoren wie der Rohstoffverfügbarkeit und der Inflationsrate ab.

Hohe Zinsen machen Immobilienkauf in Leipzig dennoch unattraktiv

Leider sind die gesunkenen Immobilienpreise nur bedingt gute Nachrichten für Käufer, denn wer den Kaufpreis nicht allein aus eigener Tasche aufbringen kann, muss einen Kredit mit derzeit hohen Zinsen aufnehmen. Diese sind so stark gestiegen, dass sich der günstigere Kaufpreis kaum noch bemerkbar macht.

Immobilieninteressenten sollten deswegen vor allem bei der Auswahl des Kredits besonders sorgfältig vergleichen. Ein kleines Trostpflaster gibt es aber: Trotz der schlechten Zinslage liegen die Immobilienpreise in Leipzig noch unter denen in vielen anderen großen Städten, sodass sich hier bei geschickter Auswahl der Immobilie und Finanzierung tatsächlich ein Schnäppchen ergattern lässt.

Mieten steigen weiter an

Auch Mieter leiden unter den aktuellen Krisen, denn obwohl der Quadratmeterpreis für den Kauf von Immobilien in Leipzig in den vergangenen zwei Jahren gesunken ist, steigen die Mieten weiter an. Ein Grund dafür ist der Rückgang von Neubauten. Die Inflation treibt die Preise für die Materialien hoch, manche Rohstoffe sind aufgrund unterbrochener Lieferketten schwer zu gewinnen und Kredite lohnen sich aufgrund der hohen Zinsen nicht. Infolgedessen gibt es weniger Investoren, die ihr Geld in den Immobilienmarkt stecken.

Diese Entwicklung führt wiederum zu weniger verfügbarem Raum und verschärft die Wohnungsnot. Infolgedessen sind in Leipzig die Mieten in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Um die 10 Euro pro Quadratmeter müssen im Durchschnitt gezahlt werden. Damit liegt die Stadt zwar noch deutlich hinter Spitzenreitern wie Stuttgart oder München, allerdings ist das Durchschnittsgehalt in diesen Metropolen auch deutlich höher.

Maßnahmen gegen die Wohnungsknappheit

Besonders heikel ist die Situation für Menschen mit einem niedrigen Nettoeinkommen. Gerade günstiger Wohnraum steht in Leipzig seit einiger Zeit in nicht ausreichenden Mengen zur Verfügung. Die gestiegene Nachfrage lässt auch die Preise für diese bezahlbaren Wohnungen steigen. Um der Wohnungsknappheit entgegenzuwirken, hat die Stadt Leipzig ein Programm zur Förderung des sozialen Wohnraums ins Leben gerufen. Es soll einen Anreiz für Vermieter und Investoren liefern, neuen Wohnraum durch Neubauten oder die Sanierung von Bestandsimmobilien zu schaffen. Dieser Wohnraum soll mietpreis- und belegungsgebunden sein.

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