Dass Filmemacher ihr eigenes Schicksal verfilmen, kommt höchst selten vor. Dass sie sich in dem Streifen obendrein selbst verkörpern, hat noch größeren Seltenheitswert. Valérie Donzelli und Jérémie Elkaim sind das Wagnis eingegangen. Herausgekommen ist ein Mutmacher für alle Eltern, deren Kinder an einer lebensbedrohenden Krankheit leiden.

Roméo (Elkaim) und Juliette (Donzelli) sind ein glückliches Paar. Sie heiraten, bekommen einen Sohn. Ihre Liebe wird nicht durch eine Familienfehde auf die Probe gestellt. Sohn Adam leidet an einem Hirntumor. Für die beiden beginnt eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ungestüme Lebensfreude trifft auf die Gefahr des Verlusts. Das junge Paar lässt sich nicht unterkriegen. In einem Wirbel aus Rebellion und Wut bieten sie dem Schicksal Paroli – ganz gleich ob in Wartezimmern, Krankenhausfluren, auf der Straße, in der Kneipe.

“Das Leben gehört uns” ist ein impulsiver Film über Liebe und Leid, der der jungen Generation Web 2.0 aus dem Herzen spricht. Dröhnende Techno-Beats wechseln sich ab mit elegischen Vivaldi-Klängen, flackernde Disco-Beats mit dem fahlen Neonlicht im Krankenhausflur.
Regisseurin Donzelli erzählt eine Geschichte, die jedes junge Paar treffen kann. Sie erzählen die harte Story unbeschwert, ja geradezu leichtfüßig. Dabei ist es ihre Geschichte, ihr Leben, das sie auf der Leinwand verkörpern. “Das Leben gehört uns” ist kein schnödes Medizin-Drama voller Fachchinesisch wie zuletzt “Ausnahmesituation”, sondern ein Film über die Liebe zweier Menschen zueinander und zu ihrem Sohn, die sie gemeinsam durch dick und dünn gehen lässt. Damit machen sie allen anderen Betroffenen Mut, dass es sich zu kämpfen lohnt.

Frankreich 2011, R: Valérie Donzelli, D: Valérie Donzelli, Jérémie Elkaïm, Brigitte Sy, 100 Min, FSK 6.

Filmstart ist der 26. April, zu sehen in den Passage Kinos.

Die Seite zum Film:
www.das-leben-gehoert-uns.de

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