Die Verwaltungsspitze hat am 01.12.2015 entschieden, dem Stadtrat zum Beschluss als neuen Standort für das Naturkundemuseum die Halle 7 auf dem Gelände der Baumwollspinnerei vorzuschlagen. Damit könnte die mehrere Jahre andauernde Suche nach einem Ort, der den Potentialen des Museums gerecht wird und ausreichende Flächen bietet, ein Ende finden. Zahlreiche in der Vergangenheit untersuchte Standorte erwiesen sich als nicht finanzierbar, so auch der Ausbau und die Ergänzung des jetzigen Gebäudes in der Lortzingstraße 3.

Bereits im Jahr 2012 hatte die Verwaltung einen Masterplan in Auftrag gegeben, der  grundsätzliche Aussagen zum Museum trifft und Kriterien für eine erfolgreiche Neuausrichtung benennt. Dem Museum, das trotz eingeschränkter Bedingungen zuletzt rund 38.000 Besucher zählte, wird in dem Plan auf Grund der hervorragenden Sammlungen bei entsprechender Neuausrichtung eine gute Zukunft attestiert. Sobald der Grundsatzbeschluss zum Museum gefasst und die Standortfrage entschieden ist, wird die seit Februar 2014 unbesetzte Direktorenstelle des Museums erneut ausgeschrieben. Ein bereits durchgeführtes Verfahren war nach Rückzug des ausgewählten Bewerbers aufgehoben worden.

Es ist allen Beteiligten klar, dass der Standort Baumwollspinnerei eine Herausforderung ist. Kulturbürgermeister Michael Faber sagt dazu: “Ich bin froh, dem Stadtrat endlich einen Vorschlag unterbreiten zu können und hoffe, dass es eine breite Befürwortung für die nun angedachte Variante geben wird.” Finanzbürgermeister Torsten Bonew ergänzt: “Diese Variante ist finanziell für die Stadt umsetzbar. Mit Hilfe von Städtebaufördermitteln aus dem Programm Stadtumbau Ost wird der städtische Haushalt bei der Finanzierung deutlich entlastet.”

Ebenso froh ist die Verwaltung über die neuen Spielstätten für die freien Theater LOFFT und Leipziger Tanztheater, die in den oberen Etagen der Halle 7 entstehen sollen. Auch hier würde eine jahrelange Suche beendet werden können. Das Theater der Jungen Welt plant in dem Gebäude ebenfalls Flächen zu nutzen und kann damit Engpässen abhelfen. In der zunächst eher ungewöhnlich wirkenden Konzeption von Theatern und einem Museum unter einem Dach werden große Potentiale gesehen.

Der Bauherr, die Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft, geht von einer Bauzeit von 18 Monaten für die Ertüchtigung des Gebäudes und den Ausbau der Theater aus. Es wird von Investitionen in Höhe von 11,75 Mio EUR ausgegangen. 85 % davon sollen mit Fördermitteln gedeckt werden. Auf die Stadt Leipzig entfallen ca. 3,33 Mio EUR. Ziel ist die Übergabe im Juli 2017. Das Museum soll bis 2020 folgen, die für die Umsetzung der Museumskonzeption  notwendigen Finanzen müssen erst noch ermittelt werden.

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