Ein Garten ist gerade im Sommer für jeden Stadtbewohner und Naturliebhaber ein Privileg. Lange Grillfeste, ein Spielplatz für die Kinder oder einfach ein ruhiges Plätzchen zum Sonnen; das alles ist leider nicht nur für einen selbst interessant, sondern auch für neugierige Nachbarn, denn nichts ist interessanter, als das, was sie so am Nachmittag in ihrem Grundstück treiben.

Schnell fühlt man sich im eigenen Garten eingeengt und beobachtet. Das muss aber nicht sein; mit einem Sichtschutz, bzw. einer Abgrenzung zum Nachbarn können Sie sich in Ihrem Garten wieder frei und unbeobachtet bewegen und alles tun, was Sie möchten. Doch wie viel Privatsphäre ist in Deutschland eigentlich erlaubt, was muss man beim Bau einer Abgrenzung zum Nachbarn beachten und welche Möglichkeiten gibt es?

Die Rechtslage in Deutschland: so privat darf’s sein

Wer in Deutschland einen Zaun oder eine andere Abgrenzung zum Nachbargrundstück errichten möchte, begibt sich auf das rechtliche Gebiet der Ein- oder Umfriedung. Tatsächlich gibt es im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) jedoch keine allgemeingültige Aussage zu diesem Thema, weshalb in jedem Bundesland andere Regelungen zur Einfriedung gelten.

Lediglich § 921 und 922 geben Auskunft darüber, dass eine solche Abgrenzung genau auf der Grundstücksgrenze errichtet werden muss. Außerdem werden hier die Unterhaltungskosten einer Abgrenzung sowie eine mögliche Entfernung geregelt.

Wer nun wissen möchte, wie hoch ein Zaun, eine Mauer o. Ä. sein darf, sollte einen Blick in die Nachbarrechtsgesetze seines Bundeslands werfen, in denen sämtliche Regelungen aufgelistet sind. Da die Bundesländer Bayern, Bremen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern kein vergleichbares Gesetz erlassen haben, gibt es hier auch keine Regelungen zur Einfriedung.

Stalking – Foto: Robert Owen-Wahl / pixabay
Stalking – Foto: Robert Owen-Wahl / pixabay

Abgrenzung zum Nachbarn: 3 Möglichkeiten

Haben Sie sich über die Regelungen in Ihrem Bundesland informiert, möchten wir Ihnen nun 3 Möglichkeiten für einen praktischen Sichtschutzzaun im Sommer vorstellen.

Zäune & Mauern für mehr Privatsphäre

Ein Zaun oder eine Mauer sind nicht nur praktisch, sondern kann auch schön aussehen und sich unauffällig in den Garten einfügen. Die unterschiedlichsten Zaun- und Mauerarten halten sicherlich auch etwas für Ihren Garten bereit. Egal, ob Sie sich für einen klassischen Holzzaun, eine Steinmauer oder einen WPC Zaun entscheiden; achten Sie für den Sichtschutz auf eine Mindesthöhe von 1,80 Meter, um sich tatsächlich vor neugierigen Blicken zu schützen.

Die richtige Bepflanzung

Auch Pflanzen können helfen, um eine dichte Abgrenzung zum Nachbargarten zu schaffen und gleichzeitig die Natürlichkeit im Garten zu wahren. Folgende Möglichkeiten haben Sie:

  • Wand / Gitter für Schling- und Kletterpflanzen
  • Büsche & Strauche als Abgrenzung
  • Große Blumenkübel
  • Hängepflanzen & Bäume in Trauerform

Gartenhäuschen oder Pergola

Auch ein Gartenhäuschen oder eine offene Variante – die Pergola – bietet Schutz vor Blicken. Neben einer Grenze zum benachbarten Grundstück bietet ein solches Häuschen ausreichend Platz, um sich mit der gesamten Familie zurückzuziehen und den Sommer im Garten zu genießen. Im Winter kann der Platz außerdem praktisch für die Lagerung von Gerätschaften und Werkzeug genutzt werden.

Temporärer Sichtschutz im Sommer

Wenn man sich im Sommer ungestört in der Sonne räkeln möchte oder ne Runde im Pool drehen will, gibt es auch die Option, dass man eben nur in dieser Zeit einige schöne Sonnensegel in den entsprechenden Blickachsen der besonders neugierigen Nachbarn installiert, somit erspart man sich das Pflanzen oder das Errichten aufwändiger Begrenzungen und baut diese dann im Herbst immer wieder zurück.

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