Weiterentwicklung ist in einer sich stetig ändernden Welt nahezu unerlässlich. Das gilt vor allem bei den beruflichen Kompetenzen. Während in anderen Bundesländern der regelmäßige Bildungsurlaub zum festen Bestandteil des Jahres gehört, haben die Sachsen bisher mühsam mit einem Volksantrag darum gekämpft. Jetzt aber scheinen zumindest drei der geforderten fünf Tage in absehbarer Zeit zu kommen. Grund genug für die aufkommende Frage: Wo soll der erste Bildungsurlaub denn hingehen?

Was genau ist ein Bildungsurlaub?

Bildungsurlaub bedeutet kurz gesagt: Weiterbildung während bezahlter Freistellung. Dabei können zum Beispiel Sprach- oder Computerkurse belegt werden, um sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln. Bildungsurlaub im Ausland ist in vielen Bundesländern möglich – darunter Berlin, Hessen, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein.

Entscheidend ist, dass der jeweilige Kurs nach dem Bildungsurlaubsgesetz des Bundeslands anerkannt ist. Ob ein Kurs als Bildungsurlaub anerkannt wird, hängt davon ab, wo man arbeitet und nicht, wo man wohnt. Für eine Anerkennung müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein – etwa ein Mindestumfang an Unterrichtseinheiten, ein pädagogisches Konzept sowie fachliche Qualifikation der Lehrkräfte.

Der Freistaat Sachsen ist neben Bayern das einzige Bundesland, in dem es bisher kein Bildungsurlaubsgesetz gibt. Allerdings soll sich dies im Jahr 2027 ändern. Es ist vorgesehen, dass Angestellte in Sachsen ab diesem Jahr Anspruch auf 3 Bildungsurlaubstage pro Jahr haben. Es bleibt also noch genug Zeit, schon einmal den ersten Bildungsurlaub zu planen, bevor dieser dann wirklich angetreten werden kann.

Ein Geheimtipp für das erste Ziel

Da in der zunehmend globalisierten Welt das Beherrschen verschiedener Sprachen an Bedeutung gewinnt, sind besonders Sprachreisen beliebt. Ein fließendes Englisch stellt in vielen Branchen bereits ein Muss dar. Dabei wird die Sprache nicht nur in England und den Nachbarländern als Amtssprache gebraucht. Das außerdem in Kanada und in den Vereinigten Staaten Englisch gesprochen wird, ist den meisten bekannt, doch es gibt außerdem ein Land, das nicht gleich jeder auf dem Schirm hat.

Es ist nie zu spät, die Sprachkenntnisse zu verbessern. Foto: Thirdman via Pexels

Der südeuropäische Inselstaat Malta wird gern zum Ziel für Sprachreisen in Europa, doch auch als Ort für Bildungsurlaub gewinnt die Mittelmeerinsel zunehmend an Bedeutung. Wo andere Urlaub machen, nutzen mittlerweile viele Berufstätige die Möglichkeit, sich weiterzubilden. „Bildungsurlaub Malta“ könnte somit zum ersten Kalendereintrag für das Jahr 2027 werden.

Da Englisch auf Malta nicht nur Unterrichtssprache, sondern integraler Bestandteil des täglichen Lebens ist – im Supermarkt, im Restaurant oder auf dem Markt – wird der theoretische Unterricht schnell praktisch gefestigt. Einige Kurse ergänzen den Unterricht auch durch kulturelle Aktivitäten, wodurch das Sprachlernen zusätzlich im sozialen und kulturellen Kontext eingebettet wird.

Viele Sprachschulen auf Malta – etwa in St. Julian’s, Sliema oder Valletta – arbeiten gezielt mit Bildungsurlaubskonzepten, die bereits in mehreren deutschen Bundesländern genehmigt wurden. Wer sichergehen möchte, sollte jedoch im Vorfeld prüfen, ob der jeweilige Kurs bereits auf der offiziellen Liste seines Bundeslands steht.

Da die Liste durchgeführter Bildungsurlaube in Sachsen bisher eher überschaubar ist, besteht oft die Möglichkeit, eine Einzelanerkennung zu beantragen. Wichtig ist in jedem Fall, dass man sich frühzeitig informiert – idealerweise noch vor der Buchung – um später keine bösen Überraschungen zu erleben.

Ob nun unter Palmen oder in der Nachbarstadt. Ein Bildungsurlaub kann die persönlichen und beruflichen Kompetenzen steigern. Wichtig bleibt: rechtzeitig informieren und den Anbieter prüfen. Außerdem ist es ratsam, mindestens drei bis vier Monate im Voraus zu buchen – vor allem für begehrte Termine im Frühjahr oder Herbst.

Bei entsprechender Anerkennung sind Bildungsveranstaltungen und -urlaube steuerlich absetzbar. Während Arbeitnehmer in anderen Bundesländern schon fleißig buchen, heißt es für viele Sachsen jedoch vorerst noch zurückhalten beim abschließenden Mausklick, denn das letzte Wort in Sachen Bildungszeit scheint noch nicht gesprochen zu sein.

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