Irgendwie sieht es so aus, dass Italien dereinst zu seinen Nudeln genauso kam wie zur modernen Algebra: durch die Araber. Eine Art Nudelteig kannten die Italiener schon von den alten Etruskern her. Aber erst die Araber erfanden die nötige Trocknung des Teigs, welche die Nudeln endlich auch haltbar machte. Die Pasta war geboren. Alexander Peter Saccaro erwähnt natürlich auch die "kleine" Vorgeschichte, bevor er zum Eigentlichen kommt.

Auch auf die Liebe der Italiener zu ihrer Pasta geht er ein und darauf, dass Pasta eigentlich immer nur eine Vorspeise war. Bis auch die anderen Völker die Pasta für sich entdeckten und eine Hauptspeise draus machten. Ein paar Tipps noch zum richtigen Kochen (bissfest!), ein paar Worte zum Öl und zur richtigen Pasta-Sorte zur richtigen Soße, und los geht es. Eigentlich nicht groß erklärt werden muss, dass die Pasta eigentlich kein Fleisch braucht.

Das war auch in Italien nie anders: Man zauberte zwar mit Olivenöl und Butter und Soßen aller Art, mit Parmesan und Mascarpone. Aber wirklich nötig hat es die Pasta nicht, dass auch noch Fleisch dazu kommt. Viel gewöhnlicher und abwechslungsreicher ist das Variieren der Pasta mit den Früchten der Natur. Was man braucht, wächst quasi gleich hinterm Haus. Denn dafür sind die verschiedenen Nudelsorten geradezu ideal: Zu jedem Gemüse gibt es die richtige Sorte. Und der Lust am Experimentieren sind keine Grenzen gesetzt.Nach dem Appetitmachen auf 30 Seiten legt also auch Alexander Peter Saccaro los und zeigt erst einmal in ein paar phantasievollen Rezepten, wie der Käse an oder auf die Pasta kommt. Man kann eigentlich gleich loslegen – kurz in den Garten gucken, ist ja Frühling, und dann entscheiden, was man draus macht: Farfalle mit Mascarpone und Tomaten vielleicht? Oder Penne mit Ricotta und Mangold? Salbei, Zucchini, Knoblauch und Paprika werden sich von ganz allein mit in die Pfanne verirren.

Und wenn’s mal ganz flott gehen soll, dann wird auch schon mal das letzte Glas Pesto spendiert. Man kann ja neues machen. Das Jahr steht ja in voller Pracht. Natürlich steckt man hier schon mitten im Kapitel “Pasta aus dem Garten”. Da kann man sich die Anregungen direkt aus den Beeten holen. Denn wer hat schon mal Maccheroni mit Spargelcreme serviert? Oder Farfalle mit Blumenkohlcreme? Die Zucchini kann man genauso schnappen und verarbeiten wie die Rote Beete, den Spinat und die Pfifferlinge.

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Pasta vegetarisch
Alexander Peter Saccaro, Buchverlag für die Frau 2014, 5,00 Euro

Und weil es Steigerungen geben muss, gibt es natürlich auch noch die Pasta aus dem Ofen. Die Saccaro gleich mal mit Lasagne mit Mangold, Ricotta und Sahne beginnen lässt und fröhlich zum Höhepunkt jagt mit Canneloni mit Mangold und Ricotta und Lumaconi mit Broccoli und zweierlei Käse. Natürlich macht Lesen nur hungrig. Man sollte das Büchlein also lieber studieren, bevor man die Einkaufsliste zusammenstellt – falls man nicht sowieso all die normalen Zutaten schon immer da hat, vorsorglich, weil Pasta auch gern der vielseitige Retter an Tagen wird, an denen man gar nicht die Zeit hat für ausufernde Einkäufe. Sie sind auch ideal für die Überraschungen, die man so vom aktuellen Frischemarkt mit nach Hause bringt. Da braucht man dann nur noch die richtige Nudelsorte und in kurzer Zeit dampft ein unwiderstehliches Gericht auf dem Tisch.

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