Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) präsentieren auf der Messe SPS/IPC/DRIVES 2013 in Nürnberg (26. - 28. November) ihr Forschungsprojekt zur E-Mobilität im Rahmen des "Schaufensters Elektromobilität". Die Wissenschaftler entwickeln ein Ladesystem für Straßenlaternen auf Open-Source-Basis, mit dem voraussichtlich 2014 eine Straße in Leipzig ausgerüstet werden soll.

Ziel ist auch, die Grundlage für ein zukünftiges Ladenetz in Leipzig zu schaffen. Das Projekt wird von den Stadtwerken Leipzig koordiniert und läuft von 2012 bis 2015.

Um die Elektromobilität voranzubringen, ist der Aufbau einer effektiven und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur unabdingbar – schließlich haben Elektroautos momentan erst eine Reichweite von ca. 160 km. Ein Ansatz ist, die vorhandenen Straßenlaternen als „Verbindungspunkte“ zwischen den einzelnen Elektroautos und dem Stromnetz zu nutzen. An der HTWK Leipzig arbeitet eine Forschergruppe unter Leitung von Prof. Andreas Pretschner an einem neuartigen Prototyp für diese Idee: Ziel ist, dafür eine Steuerung auf Basis des freien und sicheren Linux-Betriebssystems zu entwickeln.

Mitarbeiter Martin Leutelt erklärt: „Der Elektromobilitätsnutzer soll bei unserem System entweder über eine Smartphone-App, Ladekarte oder über ein TAN-Verfahren die Ladesäulen verschiedener Betreiber nutzen können. Die von uns geplante Ladeeinheit soll an alle vorhandenen Laternentypen passen und so Umrüstungen unnötig machen. Wir verwenden dafür einen „embedded computer“ – also einen nur kreditkartengroßen Rechner, der ins System ‘eingebettet’ ist. Dieser steuert dann auch den Ladevorgang – oder die Übertragung von Elektroenergie ins Stromnetz in Zeiten großen Energiebedarfs.“

Für dieses „vehicle-to-grid“-Verfahren simulieren die Forscher das Verhalten des Stromnetzes, um so Chancen und Risiken einer Integration von Elektrofahrzeugen in das Energieverteilungsnetz zu analysieren. „Das Ziel ist, die Grundlage für ein zukünftiges Ladenetz in Leipzig zu schaffen“, so Martin Leutelt.

Das Projekt „Laternenparken und Geschäftsmodell Ladeinfrastruktur“ ist eines von rund 40 Projekten im Schaufenster Bayern-Sachsen „Elektromobilität verbindet“ und wird mit 1.698.804 Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert. Projektpartner sind die Stadtwerke Leipzig (Koordination), das Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa Leipzig, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig sowie die Universität Leipzig.

www.htwk-leipzig.de

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