Auf dem Gelände des Wissenschaftsparks Leipzig hat das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) am Mittwoch, dem 26. November, ein neues Labor- und Bürogebäude eingeweiht. Das 38 Meter hohe Gebäude bietet Arbeitsbedingungen für rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zu wichtigen Zukunftsthemen forschen, etwa zum Klima- und Ressourcenschutz, zur Energiewende und zur nachhaltigen Chemie. Feierlich eröffnet wurde der UFZ-Forschungsneubau im Beisein von zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wissenschaft.

Die feierliche Einweihung war hochrangig besetzt: Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, Staatssekretär im sachsen-anhaltischen Wissenschaftsministerium Dr. Steffen Eichner, BMFTR-Staatssekretär Dr. Rolf-Dieter Jungk, der neue Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Dr. Martin Keller, und Clemens Schülke, Wirtschaftsbürgermeister der Stadt Leipzig, kamen heute Mittag ins UFZ, um das neue Gebäude zu besichtigen und sich über die exzellenten Forschungsbedingungen zu informieren, die mit dem Neubau für circa 170 Wissenschaftler/-innen am Umweltforschungszentrum (UFZ) geschaffen wurden.

Der Neubau bietet mit seinen rund 4.600 Quadratmetern Nutzfläche Platz für mehr als 50 Labore, 80 Büros sowie großzügige Kommunikations- und Sozialbereiche. Etwa die Hälfte der Fläche nutzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit Chemikalien befassen und deren schädliche Wirkungen auf Zellen, Organismen (einschließlich Menschen) und Ökosysteme erforschen.

Dafür entschlüsseln sie zugrundeliegende Mechanismen und entwickeln neue Methoden (NAMs), die das Potenzial haben, Tierversuche zu ersetzen; sie nutzen moderne analytische Screening-Tools und Hochdurchsatzmethoden, um innerhalb kürzester Zeit die Wirkung einzelner Chemikalien, Produkte oder Chemikalienmischungen zu bewerten und so sichere und nachhaltige Chemikalien zu identifizieren.

In der anderen Hälfte des Gebäudes steht die Biotechnologie im Fokus der Forschung. Zum Beispiel entwickeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltige Produktionsverfahren für chemische Grundstoffe, Energieträger und Feinchemikalien für eine biobasierte Kreislaufwirtschaft.

Und sie erforschen die Möglichkeiten, mithilfe von Bakterien aus Sonnenlicht und Kohlendioxid Energieträger wie Wasserstoff und andere chemische Wertstoffe umweltschonend herzustellen.

Inside Neubau

„Das neue Gebäude ist durch seine Form und Höhe nicht nur ein neuer Blickfang im Wissenschaftspark Leipzig. Vor allem bietet es unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hervorragende Möglichkeiten, um mit exzellenter Forschung die Position des UFZ in der nationalen und internationalen Forschungslandschaft zu stärken und zur Lösung wichtiger Zukunftsfragen beizutragen“, sagt Prof. Katrin Böhning-Gaese, Wissenschaftliche Geschäftsführerin am UFZ.

Der Standort wächst

„Dieser Neubau ist eine wichtige Investition in die Zukunft des UFZ, denn eine moderne Infrastruktur ist für exzellente Forschung unerlässlich. Wir danken denjenigen, die dieses Bauvorhaben möglich gemacht haben, vor allem unseren Geldgebern, dem Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, dem Freistaat Sachsen und dem Land Sachsen-Anhalt“, ergänzt Dr. Sabine König, Administrative Geschäftsführerin am UFZ.

Notwendig wurde der auf zehn Etagen angelegte Neubau, weil durch die erfolgreiche Rekrutierung exzellenter Wissenschaftler/-innen die Zahl der Beschäftigten am UFZ in den vergangenen 20 Jahren stetig gestiegen ist. Mittlerweile arbeiten am UFZ rund 1.250 Beschäftigte, davon rund 1.050 am Standort Leipzig. Hinzu kommen jedes Jahr ca. 400 Gastwissenschafter/-innen und Praktikant/-innen aus der ganzen Welt sowie zahlreiche Diplomierende und studentische Hilfskräfte.

Mit der offiziellen Einweihung geht ein Bauvorhaben zu Ende, das im Jahr 2014 begonnen hatte. Damals gaben die Stadt Leipzig und der Aufsichtsrat des UFZ grünes Licht für den Bau eines neuen Gebäudes. Im Jahr darauf setzte sich das Erfurter Architekturbüro hks architekten BDA in einem Architekturwettbewerb mit ihrem Entwurf gegen zahlreiche Mitbewerber durch. Im Sommer 2019 wurde der Grundstein für das Gebäude gelegt.

Die Kosten des Neubaus belaufen sich insgesamt auf 41 Millionen Euro. Er wurde mit Mitteln des Bundes, des Freistaates Sachsen und des Landes Sachsen-Anhalt finanziert.

Das Gebäude gilt als eines der wenigen Laborgebäude der öffentlichen Hand, die die Anforderungen des Zertifikats „Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude“ (BNB) des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Silber erfüllen.

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