Nach dem Bekanntwerden der Schüleranmeldezahlen sieht es für die Zukunft einiger Schulstandorte im Landkreis Leipzig düster aus. Während in Leipzig die Anmeldezahlen weiter gestiegen sind und immer neue Schulen (wieder) aufgemacht werden müssen, zeichnen sich bei Mittelschulen im Landkreis auf Jahre hinaus viel zu geringe Anmeldezahlen ab.

“Das Moratorium der Landesregierung, welches die Schließung von Mittelschulen im ländlichen Raum bis 2014/15 verhindern soll, ist nicht mehr als eine Beruhigungspille”, sagt die Landtagsabgeordnete Petra Köpping (SPD). Die Verantwortlichen in den Schulen wüssten genau, dass die geringen Anmeldezahlen mittel- und langfristig erhebliche Probleme verursachen.

“Denn wie es nach dem Moratorium weiter gehen wird, weiß niemand, denn der Landkreis verfügt immer noch über keinen genehmigten Schulnetzplan”, so die Politikerin. Ein Ende der Verunsicherung ist damit nicht absehbar. Es sei unverständlich, warum sich die Landesregierung nicht endlich um eine dauerhafte Lösung bemühe. Diese könne unter anderem in der Einrichtung von Gemeinschaftsschulen oder einer weniger starren Auslegung der Mindestanzahl von Schülerinnen und Schülern je Klasse liegen.

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Man dürfe nicht länger zusehen, wie sich zwischen manchen Gemeinden ein Konkurrenzkampf um jeden Schüler zuspitze. Oder wie sich staatliche und private Einrichtungen in einen bitteren Wettstreit begäben. Das Ziel muss vielmehr sein, wohnortnahe Schulen langfristig zu erhalten, um so auch dem ländlichen Raum eine Zukunft zu geben.

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