Der MDR hat Peter Dreckmann als kommissarischen Leiter des Programmbereichs Unterhaltung im MDR Fernsehens benannt. Er wird diese Funktion zum 1. Oktober 2012 übernehmen. Wer erinnert sich noch an den ehemaligen Unterhaltungschef des MDR, Udo Foht?

Der geschasste MDR-Manager hatte mit seinen undurchsichtigen Machenschaften, Seilschaften und Geschäften mit privaten Produktionsfirmen und seinen Beziehungen zu Schunkelstars wie Florian Silbereisen, die unter seinen Fittichen zu Showstars wurden für mächtig Wirbel im Dreiländer-Sender gesorgt. Das ist lange her. Foht ist lange entlassen, und eine neue MDR-Intendantin hat in der Sendeanstalt für mehr Transparenz und Aufklärung der Bestechungs- und Untreuefälle gesorgt.
Lange war die Stelle des Unterhaltungschefs vakant geblieben, wurde in Doppelfunktion von anderen Managern übernommen. Das wird nun, wenigstens kommissarisch, ab dem 1. Oktober anders werden. Denn dann wird Peter Dreckmann kommissarisch die Leitung des Programmbereiches Unterhaltung für das Fernsehen übernehmen. In diesem Programmbereich werden Sendungen wie die Feste mit Florian Silbereisen, die Goldene Henne, die Helene-Fischer Show, Inka Bause Live, die Talksendung Riverboat, Außenseiter Spitzenreiter, Kabarett sowie Dokusoaps redaktionell betreut und produziert.

Also wird er mehr oder weniger das gesamte Fohtsche Imperium übernehmen. Peter Dreckman, der 1967 geboren wurde, ist Journalist und Filmemacher. Er ist seit 1998 beim MDR, wo er bisher unter anderem als Chef vom Dienst bei Brisant sowie als Redaktionsleiter Reportage im Programmbereich Kultur/Wissenschaft gewesen ist. Seit dem 1. Juli 2012 leitet er die Redaktion Journalistische Unterhaltung. Seit der Entlassung seines Vorgängers Udo Foht sind eine Reihe von Finanztransaktionen bekannt geworden, die der Unterhaltungschef des MDR in den letzten Jahren veranlasst haben soll. Mehrere TV-Produzenten sollen beklagt haben, dass Foht spekulativ und ohne Absprache mit dem MDR Formate wie zum Beispiel “Schlag auf Schlager” in Auftrag gegeben habe soll. Außerdem hat soll der Ex-MDR-Mann offenbar immer wieder Kollegen und Geschäftspartner um Privatkredite gebeten und diese zum Teil auf MDR-Geschäftspapier abgewickelt haben.

Foht soll so etwas wie ein Schneeballsystem aufgebaut haben, bei dem er sich immer neue Kredite besorgte, wenn er alte bezahlen musste. Das Ganze war lange an dem Ex-MDR-Intendanten Udo Reiter “vorbeigegangen”, ohne, dass entsprechende Konsequenzen gezogen wurden. Offenbar hatte man die Situation beim Sender dramatisch unterschätzt. Erst als sich “Geschäftspartner” von Foht direkt beim Sender über das Gebaren Fohts beschwerten, kam die Sache sowie die Ausmaße der Angelegenheit ans Licht.

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