An dieses Kunstobjekt zu kommen, ist nicht gar so leicht. Es befindet sich in der Kuhturmstraße Nummer vier, welche in Online-Atlanten schon mal fälschlicherweise zwei Straßen weiter verortet wird. Und wer das unsanierte Gebäude gefunden hat, muss das Glück haben, ein- und auf den Hof gelassen zu werden.

“Wenn ich hier im Atelier bin, mache ich gern auf”, sagt Sebastian Helms. Der Absolvent der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) stieß vor acht Jahren zum Team des Ausstellungsraums Kuhturm im Erdgeschoss des Wohnhauses. Das Projekt hatten HGB-Studenten im Jahr 2005 unternommen.

Helms leitete dieses zusammen mit seinen Kollegen Denis Luce und Inga Martel. Es war Teil der sogenannten Off-Space-Kultur, die sich mit Kunst außerhalb von klassischen Galerie- und Museumsräumen befasst. Die Kunsträume D21 oder Ortluff gehören auch dazu. Nur, dass es diese noch gibt. Der Kuhturm wurde Ende des vergangenen Jahres geschlossen.
Verblieben ist jedoch das sogenannte “Building in the Back” – der Hinterhofschuppen. Er sieht aus als würde er bald zusammenfallen. Im Innern versteckt sich solide moderne Kunst: weiß gekalkte Wände, nackter Betonboden, gleißendes Licht. “Der Raum spielt mit der Unspektakulariät. Er ist eigenwillig”, sagt Sebastian Helms.

Der Schuppen ist Kunst im öffentlichen Raum. Und deshalb Teil der Abschlussausstellung der HGB-Klasse zu Kunst im öffentlichen Raum. Unter dem Titel “Supershow” gezeigt, ist diese zwar schon vorbei, der Hinterhofschuppen kann aber noch bis zum Ende des Jahres besichtigt werden. Wenn man denn hinkommt.

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