Am 30. Dezember jährt sich der Todestag des Dramatikers und Dichters Heiner Müller (1929–1995). Die Schaubühne Lindenfels Leipzig erinnert an diesen außergewöhnlichen Künstler mit einem facettenreichen Abend voller Filme, Performances und Installationen unter dem Titel „Glückloser Engel – Einige Fragen an Heiner Müller“.

Müller, dessen Werke die Spannbreite menschlicher Existenz zwischen Tragik und Lebenswillen erforschten, kommentierte er nach seiner Krebs-OP wenige Monate vor seinem Tod diese Erfahrung so: „Im Grunde ist es so, man weiß, dass man täglich sterben kann aus irgendeinem Grund oder Zufall. Aber die Situation ist natürlich ganz anders, wenn du weißt, es gibt einen Termin, an dem du entweder stirbst oder überlebst.

Das ist wieder eine neue Situation, eine neue Erfahrung und das hat mich schon interessiert als Erfahrung. Ich muss gestehen, ich hab mir auch ständig suggeriert, dass ich leben werde und sowas ist auch wichtig, hilft natürlich. Es hängt auch vom Willen ab. Was heißt vom Willen, vielleicht ja mehr von der Einfühlungskraft als vom Willen.“

Dieses Denken zieht sich wie ein roter Faden durch den Abend. Die Veranstaltungen beleuchten nicht nur Müllers Leben und Werk, sondern auch die radikale Originalität seiner Texte – Orte, an denen Tragik zur existenziellen Frage nach dem Wozu wird.

„Glückloser Engel“, 30. Dezember ab 18 Uhr, verschiedene Räume der Schaubühne Lindenfels, Programmüberblick:
18:00 Uhr: Filmscreening „Die Zeit ist aus den Fugen“
20:00 Uhr: Performances und Installationen in verschiedenen Räumen der Schaubühne
22:00 Uhr: Filmscreening „Ich will nicht wissen wer ich bin“

Mit Soheil Boroumand, Maryvonne Riedelsheimer, Philipp Rücker, Lisa Dressler, Riesselmann/Amende, René Reinhardt u.a.

Weitere Informationen zum Theater- und Filmabend findet man hier.

Tickets in der Schaubühne, online über www.schaubuehne.com und an allen Reservix-VVK-Stellen: ab 18 Euro

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