Im Rahmen des Operettenworkshops unter der Künstlerischen Leitung von Gerrit Prießnitz leiten Stipendiaten des Dirigentenforums die konzertanten Aufführungen von Sigmund Rombergs „Neumond“ am Samstag, 11. Januar, um 19 Uhr und Sonntag, 12. Januar, um 15 Uhr an der Musikalischen Komödie Leipzig im Westbad. Vom 7. bis 12. Januar 2020 erarbeiten sich die drei Nachwuchstalente Johannes Marsovszky, Christoph Schäfer und Gabriel Venzago dieses weitgehend unbekannte Meisterwerk, wobei sie von der Expertise des Orchesters der Musikalischen Komödie profitieren.

Der Operettenworkshop ist eine langjährige Kooperation zwischen dem Dirigentenforum und der Musikalischen Komödie Leipzig. Die Stipendiaten haben hier die Ehre sich an der Stelle zu präsentieren, wo einst Robert Stolz, Nico Dostal oder Paul Lincke als Dirigenten standen.

Johannes Marsovszky. Foto: Eszter Bránya
Johannes Marsovszky. Foto: Eszter Bránya

Sigmund Romberg, 1887 in Ungarn geboren, gilt als der letzte Operettenkönig. Er war Schüler von Richard Heuberger und erlebte in der Hauptstadt des späten Habsburgerreichs den letzten großen Zeitabschnitt der Wiener Operette mit Franz Lehár, Robert Stolz und Emmerich Kálmán. 1909 emigrierte er in die USA, wo er sich zunächst als Gaststättenpianist und Leiter einer Tanzkapelle durchbrachte.

Nach kurzer Zeit landete er im amerikanischen Showbusiness und avancierte zum Botschafter der Wiener Operette am New Yorker Broadway, indem er die Stücke so bearbeitete, dass sie dem amerikanischen Stil entsprachen. Schließlich trat er bald selbst mit eigenen Kompositionen in Erscheinung und brachte vier große Schlager hervor: „Maytime“, „The Student Prince“, „The Desert Song“ und „New Moon“.

Ohne Zweifel war Romberg der festen Überzeugung, die Tradition fortzusetzen, einen Erfolg nach dem anderen herauszubringen, und in der Tat komponierte er bis zu seinem Tod im Jahre 1951. „New Moon“ war jedoch sein letzter wirklicher Hit. Die süffigen Melodien, verwegenen Geschichten und überwältigenden Gefühle dieser frühen Meisterwerke bereiteten der amerikanischen Moderne den Weg: dem Jazz-Zeitalter. Das Libretto verfasste Oscar Hammerstein, der durch seine Zusammenarbeit mit Richard Rodgers in die Musicalgeschichte eingegangen ist.

The New Moon 1989 restored

Was passiert in „New Moon“?

Graf Robert Mission hat sich den Idealen der Französischen Revolution angeschlossen und ist als einfacher Arbeiter in der Werft des reichen Reeders Beaunoir in New Orleans untergetaucht. Das Aushängeschild der Firma ist Beaunoirs Tochter Marianne, in die sich Robert unsterblich verliebt hat. Das Dumme ist nur: Sie weiß noch nichts von ihrem Glück.

Außerdem ist der Meisterdetektiv Monsieur le Vicomte Ribaud, genannt „das geheime Auge des Königs“, Robert auf den Fersen. Mit der Unterstützung der Seemänner gelingt Robert während einer Fahrt auf der „New Moon“ eine Meuterei. Doch während alle auf einer Südseeinsel ausgelassen ihre neue Freiheit feiern, lässt das Happy End zwischen dem sturen Robert und der stolzen Marianne noch auf sich warten.

Christoph Schäfer. Foto: Julian Klemm
Christoph Schäfer. Foto: Julian Klemm

Was macht das Dirigentenforum?

Das Dirigentenforum ist das Förderprogramm des Deutschen Musikrates für den dirigentischen Spitzennachwuchs in Deutschland. In den Sparten Orchesterdirigieren und Chordirigieren werden durch Meisterkurse junge Talente gefördert und die künstlerische Begegnung der jungen Dirigentengeneration mit renommierten Dirigentenpersönlichkeiten ermöglicht.

Die Stipendiaten des Dirigentenforums durchlaufen ein umfangreiches Arbeitsprogramm mit professionellen Orchestern und Chören. Die Vermittlung von Assistenzen, Förderkonzerten, Preisen und Stipendien ist weiterer Bestandteil der Förderung. Das Dirigentenforum richtet außerdem den Deutschen Dirigentenpreis in Köln und den Deutschen Chordirigentenpreis in Berlin aus.

Wo gibt es Karten?

Karten (16 bis 37 Euro) für die Aufführungen am 11. und 12. Januar 2020 sind an der Kasse im Opernhaus, unter Tel.: (0341) 12 61 261 (Mo-Sa 10-19 Uhr), per E-Mail: service@oper-leipzig.de oder im Internet unter www.oper-leipzig.de erhältlich.

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