Die UBI Performance Group - eine Gruppe aus Laien- und Profischauspielern, bringt am 5. September im Neuen Schauspiel Leipzig das Stück von R. C. Sherriff "Journey's End" auf Englisch auf die Bühne. Das Drama ist ein gedankenvoller und menschlicher Blick in die Schützengräben des ersten Weltkriegs (1914 -1918).

Geleitet von seinen persönlichen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg verfasste der britische Soldat und Schriftsteller R.C. Sherriff 1928 das Stück “Journey’s End”. Er schafft darin ein realistisches Portrait des Alltagslebens der Soldaten und Offiziere in den englischen Schützengräben im Ersten Weltkrieg. Es ist eine Geschichte des Wartens. Des Wartens auf ein klares und deutliches Ende. Die Soldaten fechten nicht nur den Kampf gegen feindliche Truppen, sondern auch gegen sich selbst und gegen ihre eigene allgegenwärtige Angst.

Ob bewaffnet mit Humor, Träumen, Aggression oder Alkohol zieht jeder von ihnen in den inneren Krieg gegen die eigenen Gedanken. Obwohl nicht unbedingt als ein Anti-Kriegs-Stück geschrieben, zeigt das Werk die Sinnlosigkeit und die erschütternde Wirklichkeit des Ersten Weltkriegs als eine dunkle psychologische Studie des menschlichen Verhaltens.

Die Inszenierung konzentriert sich auf die Momente, in denen die Protagonisten existenzielle Lösungen suchen, sich Religion oder Wissenschaft zuwenden, sich und andere mit Humor, Fluchtfantasien und Kunst ablenken oder im Extrem ihre Ängste nach außen auf andere projizieren – durch destruktives Verhalten, Aggression und Selbstverletzung. “Journey’s End” ist ein Stück über Menschen. Reale Menschen, die sich in der Absurdität und der extremen Realität des Krieges befunden haben – in einem Wartezustand, einem Warten auf den wahrscheinlichen Tod.
Regisseur Gareth Knapman, geboren und aufgewachsen in Birmingham (Großbritannien), lebt und arbeitet als Schauspieler und Regisseur seit neun Jahren in Leipzig. Seine bisherige Arbeit als Regisseur in England und Deutschland umfasst Schauspiele William Shakespeares (Ein Sommernachtstraum, Macbeth, König Lear und Der Sturm), Produktionen von Stücken des 20. und 21. Jahrhunderts (Kennedy’s Children (Robert Patrick), Death (Woody Allen), The Breakfast Club (John Hughes), Hexenjagd (Arthur Miller) sowie Inszenierungen eigener Stücke (Nomad No More, The Winter of our Discontent and Hope Without Us). Gareth Knapmans Arbeit mit dem Ubiquity Theatre erstreckt sich auf konventionelle Theater, Schulen und soziale Institutionen.

Als Künstler im Jahr 2014 sind die Mitglieder des Ensembles bestrebt, durch ihre Kunst auf Probleme aus Vergangenheit und Gegenwart aus einem anderen Blickwinkel zu schauen. Dafür spielen sie nicht nur mit der Ironie, dass deutsche Schauspieler englische Soldaten porträtieren, sondern auch, indem alle männlichen Offiziere von Frauen verkörpert werden.Die Ubi Performance Group besteht aus einer Mischung aus Deutsch- und Englisch-Muttersprachlern im Alter von 16 bis 40 Jahren. Den Idealen des Ubiquity Theatre entsprechend, haben die Akteure unterschiedliche Theatererfahrung – von Anfängern bis hin zu Schauspielprofis. Jedem Besetzungsmitglied wird hier die Möglichkeit gegeben, von seinen Kollegen zu lernen und auch selbst Lehrer zu sein. Vergangene Projekte sind z.B. The Tempest (Der Sturm) von Shakespeare in englischer Sprache (naTo 2013) und Die Physiker von Dürrenmatt (2014). Die Gruppe zeigt im Jahr zwei Inszenierungen, eine auf Deutsch, eine auf Englisch.

Die Gruppe freut sich auch über neue Mitspieler. Kontakt via info@ubi-leipzig.de

Premiere feiert “Journey’s End” am 5. September um 19.30 Uhr im Neuen Schauspiel Leipzig (Lützner Straße 29). Weitere Aufführungen am gleichen Ort gibt es am 6. und 7. September jeweils 19.30 Uhr.

Karten: 11 bzw 9 Euro, Reservierung: auf der Website des Schauspiels oder per Telefon (0341) 92799770. Abendkasse: direkt im Neuen Schauspiel Leipzig (Lützner Straße 29).

www.neues-schauspiel-leipzig.de

www.ubi-leipzig.de

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