Am 30. Oktober bringt das Schauspiel Leipzig einen Klassiker auf die Bühne, der nach fast 120 Jahren fast so gegenwärtig wirkt, als hätte sich am Ärger mit dem Erwachsenwerden seitdem gar nichts geändert: „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ nach dem Roman von Robert Musil. Pubertät ist Krieg. Zwischen Zärtlichkeit und Sadismus, Verletzlichkeit und Gruppenzwang, Tätern und Opfern — zumindest in dem Internat aus Robert Musils klaustrophobisch-dunkler Erzählung.

Konfrontiert mit übermächtigen Empfindungen, für die er überhaupt erst eine Sprache erlernen muss, wird der junge Törleß Teil einer Clique, die mit eiskaltem Kalkül die Demütigung eines Mitschülers vorantreibt — und muss sich selbst fragen, welche Rolle er im düsteren Spiel einnimmt.

Robert Musils Erstlingswerk von 1906 analysiert im Kleinen die Dynamik einer Verrohung, die wenige Jahrzehnte später in einen gesellschaftlich organisierten Sadismus münden sollte. Lukas Leon Krüger, seit 2023 Regieassistent am Schauspiel Leipzig, gibt mit dieser Produktion sein Regie-Debüt am Haus.

Weitere Informationen zum Stück findet man hier.

„Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ nach dem Roman von Robert Musil, Premiere ist am 30. Oktober, 19.30 Uhr im Foyer 1 des Schauspiels Leipzig.

Regie & Kostüme: Lukas Leon Krüger, Bühne: Stella Vollmer, Dramaturgie: Georg Mellert
Mit: Paulina Bittner, Konstantin Pfrötzschner, Samuel Sandriesser, Nicolas Streit

Nächste Vorstellung: 21. November, 19.30 Uhr im Foyer 1

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