Die Graffiti-Straftaten haben im Jahr 2012 wieder mal zugenommen. Dies geht aus der Berichterstattung des "Programms zur Bekämpfung illegaler Graffiti" hervor. Im vergangenen Jahr gab es 2.239 Graffiti-Straftaten in Leipzig, im Jahr 2011 waren es dagegen nur 1.893. Der geschätzte Gesamtschaden liegt bei rund 2 Millionen Euro. Der für 2011 wurde auf 1,8 Millionen Euro geschätzt.

Dahinter nach Schätzungen von Stadt und Polizei etwa 200 bis 250 illegale Sprayer – überwiegend männliche Jugendliche im Alter von 13 bis 25 Jahren. Schwerpunkte waren die Bereiche Zentrum, Südwest und West.

“Die Beseitigung illegaler Graffiti war auch im Jahr 2012 einer der ordnungspolitischen Schwerpunkte der Stadt Leipzig. So wurden illegale Graffiti und Farbschmierereien in Höhe von 276.000 Euro von städtischem Eigentum beseitigt”, erzählt Leipzigs Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal. Ein Großteil der Reinigungen – 510 Aufträge auf einer Fläche von circa 20.850 Quadratmetern – realisierten die beiden Teams der Schnellen Eingreifgruppe “Graffiti” (SEG) des Ordnungsamtes. Eine Reihe von Objekten musste mehrfach gereinigt werden.

Illegale “Kunstwerke” in großflächigen Bildern wurden dabei im öffentlichen Raum immer weniger festgestellt – vielmehr überwogen auch 2012 Schmierereien in Form von Meinungsäußerungen und fragwürdiger Symbolik. Dies sei Indiz dafür, dass die Protagonisten der Leipziger Graffiti-Kunstszene durch verschiedene Einflüsse immer weniger illegal agieren. Die Zusammensetzung der Akteure ändert sich. Immer öfter sei vermehrt ein auf Vandalismus ausgerichtetes Täterklientel mit der Sprühdose unterwegs, schätzt die Stadt ein.Durch diese Gruppierungen wurden im vergangenen Jahr Eisenbahnzüge und Straßenbahnen regelrecht überfallen und in kürzester Zeit von bis zu zehn Tätern besprüht – so zum Beispiel bei den Übergriffen auf den Straßenbahnhof Lausen im März und im Juli, bei denen ein Sachschaden von etwa 11.000 Euro entstand. Zwei dieser Crews mit den Synonymen “RADICALS” und “ORG” traten besonders in Erscheinung.

Das “Programm zur Bekämpfung illegaler Graffiti” basiert auf einem Stadtratsbeschluss vom 21. August 2002. Schwerpunkte für 2013 sind unter anderem der Einsatz der Schnellen Eingreiftruppe Graffitibeseitigung, die Erweiterung der bestehenden “Graffiti-Flatrate”-Verträge für ausgewählte städtische Brückenbauwerke und Anlagen, die Durchführung von Schulungen für städtische Schulhausmeister durch den Aktionsbündnis e. V., Präventionsveranstaltungen an Schulen durch die Polizeidirektion Leipzig sowie die Fortführung des Schülerwettbewerbs “Mein Bild von der Stadt”.

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