Ein Trickbetrüger versuchte mit dem "Enkeltrick" Euros zu ergaunern +++ In der Mochelesstraße wurde ein BMW gestohlen +++ In Borna konnte eine Auto-Diebin festgenommen werden und in Neulindenau wurde ein Fahrrad-Dieb geschnappt.

Verräterisches rollendes “R”

Gestern wurden der Polizei erneut zwei Versuche zum Betrug älterer Menschen gemeldet. Der Vorgehensweise, die bei der Polizei mittlerweile unter der Bezeichnung “Enkeltrick” geführt wird, bediente sich gestern eine männliche Person im Bereich Klein- und Großzschocher. Ob es sich in beiden Fällen um ein und denselben Täter handelte, ist derzeit jedoch noch nicht bekannt.

Im ersten Fall rief der Unbekannte bei einer 76-Jährigen an und wollte sie glauben lassen, dass er ihr Schwager sei. Auch hier lieferte die ältere Dame dem Anrufer selbst den Namen, denn er fragte: “Na, was glaubst du denn wer hier ist?”. In den meisten Fällen reagieren die Geschädigten dann automatisch und nennen einen Namen, mit dem sie die Stimme in Verbindung bringen. In sämtlichen Betrugsfällen stellte sich im Nachhinein jedoch heraus, dass die Anrufer nicht im Geringsten mit den Geschädigten verwandt waren. Im vorliegenden Fall verriet sich allerdings der unbekannte Anrufer durch ein “rollendes R”. Der 76-Jährigen war sofort klar: Das ist nicht mein Schwager, der spricht so nicht. Sie ließ den Fremden jedoch im Ungewissen und meinte zu seiner Geldforderung von 12.000 Euro, dass sie so viel nicht hätte. Daraufhin wurde das Gespräch beendet.

Der zweite Fall gestaltete sich ein wenig anders. Auch hier rief eine unbekannte männliche Person an und forderte gar 20.000 Euro. Da die 83-Jährige sagte, sie hätte nicht so viel, würde sich der Anrufer auch mit 15.000 Euro zufrieden geben. Dieses Mal ließ der Fremde die ältere Dame glauben, er sei ihr Enkel. Diese informierte sofort ihren Lebensgefährten (80 Jahre), als dieser nach Hause kam. Der roch zwar nicht sofort den Braten, meinte aber, dass der Enkel unmöglich so viel Geld brauchen würde. Kurze Zeit später erfolgte ein neuerlicher Anruf des Fremden. Der fragte nun dreist, als der Mann den Hörer abhob: “Hier, ich bin’s. Ist die Frau mit dem Geld schon da?” Der 80-Jährige wollte sich vergewissern und fragte, wer denn “ich” sein solle. Der Anrufer druckste herum und meinte, er wolle die Ehefrau des Anrufers sprechen. Das war ein folgenschwerer Fehler, denn seine Ehefrau ist bereits seit 20 Jahren tot. Dem älteren Herrn war nun klar, dass es sich hierbei um einen Betrug handeln musste. Er legte auf und informierte die Polizei. Das hielt den hartnäckigen Anrufer jedoch nicht davon ab, erneut anzurufen und nach dem Geld zu fragen. Der 80-Jährige beendete jedoch sofort das Gespräch. Zum Glück kam es nicht zu einer Geldübergabe.

Hinweise auf den Anrufer gibt es bisher kaum welche, außer, dass dieser Deutsch klang und ohne auffälligen Dialekt sprach.

BMW gestohlen

Ein 39-jähriger Halter eines schwarzen metallicfarbenen BMW 750 LI mit dem amtlichen Kennzeichen L – OM 222 fuhr sein Fahrzeug vorgestern Abend auf den Hof seines Wohngrundstückes in der Mochelesstraße. Dieser Hof ist nur über ein elektrisches Tor, das mit einer Funkfernbedienung gesteuert wird, zu erreichen. Das Fahrzeug verschloss er auch ordnungsgemäß. Am nächsten Morgen sah er zwei Handwerker, die ihm mitteilten, dass unbekannte Täter gewaltsam das elektrische Tor aufgehebelt hatten. Der 39-Jährige musste nun feststellen, dass sein Fahrzeug vom Hof entwendet worden war. Der Schaden beläuft sich auf ca. 20.000 Euro. Die Sonderkommission “Kfz” des Landeskriminalamtes Sachsen hat die Ermittlungen aufgenommen.

Pkw-Diebin festgenommen

Gestern Vormittag wurde eine 40-Jährige in Borna festgestellt, die hinter dem Lenkrad eines weißen Citroen Berlingo saß und offenbar unter Medikamten- oder Betäubungsmitteleinfluss stand. Die Polizisten, die auf die Frau aufmerksam geworden waren, prüften das Fahrzeug in den polizeilichen Recherchesystemen und mussten feststellen, dass der Berlingo erst wenige Tage zuvor in Leipzig gestohlen wurde.

Die rechtmäßige Eigentümerin hatte am Samstagmorgen den Citroen (Wert: ca. 2.500 Euro) mit der besonderen Aufschrift “Poesie und Purismus” vermisst, denn dieser stand nicht mehr da, wo sie ihn am Vorabend geparkt hatte. Unverzüglich zeigte sie den Diebstahl bei der Polizei an, so dass der Citroen zur Fahndung ausgeschrieben werden konnte. Nun war der Vermisste samt Originalschlüssel wieder da.

Nicht schlecht staunten die Beamten, was sich bei einer Nachschau im Auto noch so alles auffinden ließ – Krankenhauskleidung, Arztstempel, ein Ausweis und etliche Tabletten. Außerdem entdeckten die Polizisten eine Brieftasche mit Personaldokumenten, die einem Patienten (69) einer Chemnitzer Klinik gehörten. Diese “Dinge” wurden erst am Vortag aus dem Chemnitzer Krankenhaus gestohlen. Eine nähere Überprüfung der 40-Jährigen ergab, dass sie bereits polizeibekannt ist. Sie wurde daraufhin vorläufig festgenommen und der Berlingo sowie die anderen Gegenstände zur Eigentumssicherung sichergestellt.

Fahrraddieb geschnappt

Einen durchaus bekannten 22-Jährigen erwischte gestern eine Polizeistreife mit einem gestohlenen Fahrrad in Neulindenau. An dem Rad war besonders auffällig, dass die Rahmennummer überspachtelt und der gesamte Rahmen mit schwarzer Farbe übersprüht wurde. Marke oder sonstige individuellen Merkmale waren nicht mehr erkennbar. Der 22-Jährige, der bereits wegen Fahrraddiebstahl ins Visier der Ermittler geraten war, erklärte nur, dass er das Rad von einem Freund gekauft hätte und mehr nicht sagen könne. Vorerst wurde das Rad zur Eigentumssicherung beschlagnahmt. Die Ermittlungen wegen Diebstahl wurden aufgenommen.

Fahrradfahrer umgefahren

Ein 24-jähriger Fahrradfahrer fuhr gestern Morgen mit seinem Fahrrad am rechten Fahrbahnrand der Gießerstraße in Richtung Antonienstraße. An der Kreuzung Gießerstraße/ Creuzigerstraße sah er einen Kleintransporter stehen. Dieser fuhr für ihn plötzlich und überraschend aus der Creuziger Straße rechts in die Gießerstraße. Der Radfahrer musste auf den Fußweg ausweichen, um ein Auffahren auf den Transporter zu vermeiden. Der Kleintransporter bog aber dann wieder gleich nach rechts ab auf einen Parkplatz. So schnell konnte der Radfahrer aber nicht mehr reagieren und es kam zum Zusammenstoß. Dabei stürzte der Radfahrer und geriet mit seinem Rad und seinem linken Fuß unter die Hinterachse des Kleintransporters. Der 40-jährige Fahrer und der 24-jährige Beifahrer leisteten sofort erste Hilfe und informierten Polizei und Rettungswesen. Der Verletzte wurde in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Lebensbedrohliche Verletzungen erlitt er nicht. Der Schaden am Fahrrad beträgt ca. 350 Euro, am Transporter ca. 700 Euro. Gegen den 40-jährigen Fahrer wurde ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung in Verbindung mit einem Verkehrsunfall eingeleitet.

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