Der Kampfmittelbeseitigungsdienst sprengte am Vormittag in Leipzig-Mitte erfolgreich eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg +++ Ein Unbekannter beraubte einen Rentner, nachdem dieser Bargeld von seinem Konto abgehoben hatte +++ Ein 15-Jähriger verlor die Kontrolle über seinen Motorroller und stürzte nachdem ein Pkw die Vorfahrt missachtete.

Rentner beraubt

Nachdem ein Senior (78) am Mittwoch an einem Geldautomaten in der Gorkistraße (Schönefeld) 300 Euro abgehoben hatte, schlug ein Unbekannter zu. Während der Rentner die Scheine mit der Hand nachzählte, griff der Täter plötzlich von der Seite zu. Der Dieb entkam mit 140 Euro aus dem Geldinstitut.

Der Polizei liegt folgende Personenbeschreibung vor:

– etwa Anfang 20
– 1,80 m bis 1,85 m groß
– sehr schlank, sportliche Figur.

Zeugen melden sich bitte bei der Leipziger Kripo, Dimitroffstraße 1, Telefon (0341) 96 64 6666.

Vorfahrt missachtet

Mit seiner Jing Jing (Motorroller) fuhr ein 15-Jähriger am Mittwoch in Bad Düben gegen 14:30 Uhr auf der Schmiedeberger Straße in Richtung Postweg. Als er auf Höhe des Postwegs war, fuhr plötzlich aus diesem ein beiger Pkw und nahm ihm die Vorfahrt. Der Teenager wich, um einen Zusammenstoß zu vermeiden, aus und verlor dabei die Kontrolle über seinen Motorroller.

Er stürzte und rutschte über die Fahrbahn. Dabei schürfte er sich Fuß, Knie und Ellenbogen auf. Der Pkw-Fahrer fuhr einfach weiter und kümmerte sich nicht weiter um den Gestürzten. Erst ein Passant half dem Jugendlichen auf. Jetzt ermittelt die Polizei wegen unerlaubtem Entfernen vom Unfallort und wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Weiterhin werden Zeugen gesucht, die Hinweise zum Unfallfahrzeug und zum Fahrer im genannten Zeitraum geben können. Diese wenden sich bitte an die VPI Leipzig, Schongauerstraße 13, 04328 Leipzig, Tel. (0341) 255-2847. Außerdem bittet die Polizei den Hilfeleistenden, sich zu melden.

Fliegerbombe gesprengt

Bei Schachtarbeiten auf dem Bahngelände im Bereich Adenauerallee/Rohrteichstraße legten Firmenmitarbeiter am Mittwoch gegen 18:30 Uhr eine 75 Kilo schwere amerikanische Fliegerbombe frei. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst wurde informiert. Nach dem Eintreffen der Spezialkräfte entschied die Polizei, dass ein Sperrkreis von 400 m um die Fundstelle eingerichtet werden muss. Zudem erfolgten weiträumige Absperrungen.

Die Bundespolizei übernahm in Verbindung mit der Deutschen Bahn die Sperrungen der Bahnstrecken. Betroffen waren der Fern- und Nahverkehr. Der Fernverkehr wurde über den Güterbahnhof Leipzig-Mockau umgeleitet. Für den Regional- und Nahverkehr wurde teilweise Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Rund 300 Anwohner mussten in Sicherheit gebracht werden. 170 Personen nahmen die angebotene Notunterkunft – eine Turnhalle – an. Die anderen Bewohner kamen vorübergehend bei Verwandten und Bekannten unter. Gegen 4 Uhr waren die Evakuierungsmaßnahmen abgeschlossen.

Die Kameraden der Feuerwehr unterstützten die Beamten der Polizeidirektion Leipzig bei den Evakuierungen. Durch die umfangreichen Straßensperrungen kam es am frühen Morgen im Bereich Leipzig-Nord und – Mitte teilweise zu erheblichen Staus.

Weil sich die Bombe nicht entschärfen ließ, begann der Kampfmittelbeseitigungsdienst mit den Vorbereitungen einer kontrollierten Sprengung. Dazu füllte die Feuerwehr mehrere große Behälter und Spezialplastefolien mit 40.000 Liter Wasser. Diese wurden für die Dämmung der Bombe benötigt.

Gegen 10:25 Uhr wurde die Fliegerbombe erfolgreich gesprengt. Gegen 11 Uhr konnten die Anwohner in ihre Häuser zurück und die Straßen und der Bahnverkehr wurden wieder freigegeben. Insgesamt waren 200 Einsatzkräfte der Polizeidirektion Leipzig, der Bereitschaftspolizei, der Bundespolizei, der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes im Einsatz.

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