Auf dem Weg zur Stadtrundfahrt, ins Leipziger Städtchen, geriet gestern Nachmittag auf der B 95 ein Doppelstockbus vom Baujahr 1989 in Brand. Mit großer Wahrscheinlichkeit war ein technischer Defekt die Ursache. Der Omnibus hatte mit den 30 Fahrgästen bereits die Abfahrt Rötha passiert, als im Heckbereich ein Feuer ausbrach und sich rasch ausbreitete. Noch schneller zog eine schwelende Rauchwolke durch den Bus und nahm den Fahrgästen den Atem.

Sofort hielt der Busfahrer (54) am rechten Fahrbahnrand, damit sich die Gäste von klein bis groß (jüngste Mitfahrerin: ein Monat alt; erfahrenster Mitfahrer: 85) in Sicherheit bringen konnten. Dennoch mussten fast alle 26 Gäste mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation in den umliegenden Krankenhäusern von Borna, Leipzig, Altenburg und Zwenkau behandelt werden. Glücklicherweise schwebte keiner der Fahrgäste in Lebensgefahr oder erlitt Verbrennungen – ganz eindeutig: Ein Schutzengel reiste mit. Aber es verbrannten sämtliche persönlichen Gegenstände, die die Fahrgäste im Bus zurückließen.

Sofort wurden Rettungskräfte aus Stadt und Land informiert. Als die ersten Feuerwehren eintrafen, begannen sie unverzüglich mit den Löscharbeiten, die sich schwierig gestalteten – Wasser reichte nicht, erst der Einsatz von Schaum konnte die Flammen ersticken. Der Fahrzeugverkehr in Richtung Leipzig stand.

Gegen 17:00 Uhr galt der Bus dann als endgültig gelöscht und konnte zur Ursachenermittlung abgeschleppt werden. Spezialtechnik wie Kran und Lkw waren zum Bergen und Abtransport des “Buswracks” erforderlich.

Sieben Notärzte, neun Rettungswagen, zwei Rettungshubschrauber und eine schnelle Einsatzgruppe aus Zwenkau betreuten, unterstützten und versorgten die Reisegesellschaft.

Für längere Zeit musste die B 95 in beide Richtungen voll gesperrt werden. Groß angelegte Verkehrsleitmaßnahmen verhinderten größere Staus und ermöglichten den Rettungskräften die Arbeit, u.a. auch das Landen der Rettungshubschrauber. Nachdem der Bus geborgen, die Fahrbahn von Verschmutzungen und Schaum gesäubert und die Gäste den Ort des Unglücks verlassen hatten, wurde die B 95 kurz vor 23:00 Uhr wieder für den kompletten Fahrverkehr freigegeben.

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