Der Obdachlose, der am Donnerstag in einer Toilette des Hörsaal-Gebäudes am Augustusplatz entdeckt wurde, ist offenbar aufgrund einer natürlichen Ursache verstorben. "Eine Obduktion wurde nicht angeordnet", sagte ein Polizeisprecher am Freitag-Nachmittag gegenüber L-IZ.de. Die Universitätsleitung sieht vorerst keinen Grund zum Handeln.

Der Hochschule ist bekannt, dass die zentralen Seminar- und Hörsaal-Gebäude auf dem Campus Augustusplatz gelegentlich auch von Obdachlosen genutzt werden. Die im Jahr 2009 wiedereröffneten Räumlichkeiten sind öffentlich zugänglich. “Der Aufenthalt von Obdachlosen wird von uns bislang toleriert, weil wir finden, dass die Universität keinen Grund hat, sich diesen Menschen zu verschließen”, erklärt Pressereferentin Susanne Huster. Zwar könne die Hochschule die Wohnsitzlosen nicht betreuen oder beraten. “Aber die Universität ist elementarer und öffentlicher Bestandteil der Stadt, ihre Gebäude sind im Bewusstsein aller Leipziger”, findet Huster.

Nachts ist das Hörsaal-Gebäude abgeschlossen. Ein Wachdienst patrouilliert in den Abendstunden regelmäßig durch das Objekt. “Unsere Toleranzgrenze ziehen wir eindeutig bei der Begehung von Straftaten und hygienischen Problemen – und auch Belästigungen und Behinderungen sollte es nicht geben”, sagt Huster. “Leider sind uns einzelne Aussagen über Geruchsbelästigungen und Handgreiflichkeiten zu Ohren gekommen.” Studierende könnten im Konfliktfall die Polizei verständigen. “Wenn von Seiten der Uni festgestellt wird, dass derartige Vorfälle überhand nehmen, wird auch tagsüber ein Wachdienst engagiert”, so die Hochschulsprecherin. “Dies ist derzeit jedoch nicht der Fall.”

Zu den Polizeimeldungen vom 11. Dezember 2014 auf L-IZ.de
Polizeibericht: Trauriger Fund in der Universität, Diebe erwischt, Gescheiterter Handyraub

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