Selten hat man ihn so entspannt gesehen, den Herrn der Tiere. Bei der Eröffnung von Gondwanaland hatte Zoodirektor Jörg Junhold noch verkündet, dass er ein glücklicher Mensch sei. Er hat die Wahrheit gesprochen. Am Freitag lehnte er zufrieden lächelnd am Eingang von Gondwanaland und beobachtete die Zuschauerströme, die die Tropenhalle besuchten. Und dabei zählte er heimlich mit, nämlich bis 100.000.

Ganze 14 Tage ist es her, seit Gondwanaland seine Pforten zu 28 Grad Celsius und 75 Prozent Luftfeuchtigkeit öffnete und die anstürmenden Besuchermassen ins Schwitzen brachte. Nicht ins Schwitzen kommt der Zoochef, der gestern schon den 100.000 Besucher begrüßen durfte.

Die 9-jährige Sabrina Rost aus Chemnitz war mit ihrer Familie gekommen, als Jörg Junhold dem überraschten Mädchen einen Blumenstrauß und eine Plüsch-Heidi in die Arme drückte. Es war ihr erster Besuch in der Tropenerlebniswelt und dann gleich so eine Überraschung.Keine Überraschung für den Zoodirektor sind die bislang so guten Zahlen, die sogar die günstigen Prognosen von Experten übertreffen: “Nach 14 Tagen 100.000 Besucher, das bedeutet einen Schnitt von etwas über 7.000 Gästen, das ist schon sehr positiv. Das ist über dem Erwartungsbereich, den wir uns vorgestellt haben. Im Ernstfall können wir 15.000 Besucher am Tag aufnehmen. Solche Zahlen hatten wir aber noch nicht. Es darf gerne noch mehr werden, denn wir haben festgestellt, dass unsere Infrastruktur sehr gut ankommt.”

Dazu zählt man von Seiten des Zoomanagements auch das neue Parkhaus. Junhold weiter: “Das wird zum Beispiel sehr gut angenommen. Dazu kommt, dass wir bis zu vier Einfahrten anbieten können, so dass es zu keinen oder nur geringen Staus kommt. Das alles hat bisher sehr, sehr gut funktioniert. Und auch die Wartezeiten hier am Eingang zu Gondwanaland waren bisher maximal 15 Minuten. Und wir sind damit sehr zufrieden.”Auch eine Gefährdung der Kapazitätsgrenzen sind laut Junhold nicht zu erkennen: “Bisher überhaupt nicht. Was wir bisher registrieren konnten, ist, dass sich die Besucherströme über den Tag hinweg sehr günstig verteilen. Das gilt auch für die Verteilung in der Halle. Das ist ja etwas, was man von vornherein nicht so exakt planen kann. Wie verteilen sich die Besucher auf den Wegen, Brücken und so weiter, das ist schwierig vorauszusehen. Doch selbst an Spitzentagen gewinnt man den Eindruck, dass es sich sehr gut verteilt. Aber selbst wenn jetzt ein riesiger Besucherstrom kommen sollte, sind wir dafür gewappnet. Wir haben schließlich noch die Zoofläche mit 26 Hektar insgesamt, da kriegen wir das schon in den Griff. Dann kann man in aller Ruhe in den Zoo gehen, wenn es hier mal eine Schlange geben sollte.”

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Innerhalb der kurzen Zeit, in der Gondwanaland geöffnet hat, haben sich schon ein paar Publikumslieblinge unter den Tieren herauskristallisiert, wie der Zoodirektor feststellen konnte: “Ich will zwar nicht so weit gehen, dass ich einen Trend ausmachen könnte. Aber natürlich sind die Riesenotter eine Attraktion, das Zwergflusspferd, das man unter Wasser bewundern kann, die Sundagaviale und die Zwergotter. Es ist allerdings schon so, dass man sich als Gast im tropischen Regenwald auch auf die natürliche Umgebung der Tiere einlassen muss. Da sollte man auch etwas Zeit und Geduld wie in der richtigen Natur mitbringen. Es ist ja nicht so, dass hier jedes Tier zum gleichen Zeitpunkt auf dem Präsentierteller zu beobachten ist. Aber eigentlich sind alle Tiere ganz gut zu sehen, bis auf den Tapir, der erst in den letzten Tagen beginnt, sein Gehege zu erobern.”

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