"Ab Juli 2015 kann im Sommersaal des Bacharchives zu Leipzig geheiratet werden. Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen", meldete das Leipziger Standesamt am 9. Januar. "Ein weiterer Eheschließungsort mit exklusivem Flair befindet sich derzeit noch in der Prüfung." Oha, dachten sich da die Grünen: Wird jetzt ein alter Wunsch wahr? Denn wenn mehr geheiratet wird, kann man doch auch mehr Orte für schöne Trauungen anbieten, oder nicht?

Seit dem 1. Januar 2015 bietet das Leipziger Standesamt an Feiertagen 18 Eheschließungstermine (vorher: 14) an. An Samstagen wurde das Angebot auf 13 Termine (vorher: 7) ausgeweitet. Ab Juli 2015 soll auch im Sommersaal des Bacharchivs am Thomaskirchhof geheiratet werden können. Das gleiche gilt für die Begründung von Lebenspartnerschaften.

“Wir begrüßen diese deutliche Service-Erweiterung, die von dem noch neuen Amtsleiter des Standesamts Uwe Bernhardt nun vorgenommen wurde, ausdrücklich. Vor dem Hintergrund des Bevölkerungswachstums in den letzten Jahren ist sie mehr als fällig gewesen”, findet Tim Elschner, Stadtrat und verwaltungspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. “Vielleicht wird es für den ein oder anderen jetzt auch leichter, seinen Wunschtermin zu bekommen. Außerdem wird mit dem Sommersaal des Bacharchivs nun auch eine weitere attraktive Örtlichkeit im Herzen unserer Stadt zum Heiraten, neben dem Mendelssohnsaal oder dem Gohliser Schlösschen, angeboten.”

Im November 2012 hatte der Stadtrat auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bereits beschlossen, dass geprüft werden solle, ob Hochzeiten auch im Alten Rathaus stattfinden können.

“Offensichtlich dauert diese Prüfung seitens der Verwaltung noch an. Wir sind gespannt und würden es begrüßen, wenn die Stadtverwaltung sich ebenfalls für die Öffnung dieser Örtlichkeit als Standesamt aussprechen würde. Und die damals vom Oberbürgermeister geäußerten Bedenken, dass durch eine etwaige Öffnung diesbezüglich dem Stadtgeschichtlichen Museums Einnahmen entgehen könnten, sich nicht bestätigen werden”, meint Elschner. Für ihn ist unbestritten: “Auch das Alte Rathaus hätte exklusiven Flair!”

Und Extra-Publikum beim Reiswerfen und Baumstammsägen gäbe es auch. Mal ganz vom touristischen Effekt zu schweigen, wenn sich herumspricht, dass samstags frisch vermählte Paare aus dem Rathausdurchgang schreiten und mit weißer Kutsche eine Runde um den Marktplatz drehen. Hübsche Fotomotive sind garantiert.

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