In mehreren europäischen Städten solidarisierten sich zum Neujahrstag Menschen mit den aktuellen Protesten im Iran. Zirka 100 Personen versammelten sich ebenfalls auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig bei einer Kundgebung unter dem Motto "Solidarität mit den antiklerikalen Aufständen im Iran!" des Leipziger Bündnisses gegen die Irandelegation.

Das Leipziger Bündnis gegen die Irandelegation kritisiert unter anderem die aktuellen zahlreichen Repressionsmaßnahmen des Regimes. Bisher sollen bei den Protesten mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen sein. Verschiedene Internetdienste der sozialen Medien wie Instagram oder Telegram werden im Land bereits blockiert.

Gründe für die aktuellen Proteste gibt es viele: Hohe Arbeitslosigkeit, Korruption, die Unterdrückung von Frauen, eine islamistische Sittenpolizei und eine religiöse Führung an der Spitze des Staates, die kaum eine Veränderung zulässt. Bereits 2009 waren tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Wahl des Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zu protestieren. Die Aufstände wurden blutig niedergeschlagen.

Einen weiteren Kritikpunkt sieht das Bündnis in der wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit mit dem Iran. Durch die Beschwichtigungspolitik werde die Verletzung von Menschenrechten im Land, die Unterstützung von Terrororganisationen wie der Hisbollah und der Hamas, das Atomwaffenprogramm oder die Bedrohung Israels nicht eingedämmt.

Während die USA und Kanada offen den Umgang mit den Protesten kritisieren, wählt man im deutschen Auswärtigen Amt vorsichtigere Worte: “Wir appellieren an die iranische Regierung, die Rechte der Demonstranten zu respektieren, sich zu versammeln und frei und friedlich ihre Stimme zu erheben”, teilte Sigmar Gabriel in einer Pressemitteilung mit. “Nach der Konfrontation der vergangenen Tage ist es umso wichtiger, allseits von gewaltsamen Handlungen Abstand zu nehmen.”

Die Bilder der Demo (Fotos alle L-IZ.de, Alexander Böhm)


So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar