Der ehemalige ADPM-Vorsitzende André Poggenburg hält offenbar an seinem Vorhaben fest, am Mittwoch, den 21. August, in Connewitz zu demonstrieren. Aktuell liegt dem Ordnungsamt eine entsprechende Anzeige vor. Ob die Kundgebung tatsächlich in Connewitz stattfinden darf, ist noch nicht entschieden. Das Aktionsbündnis „Leipzig nimmt Platz“ ruft ab 17 Uhr zum Gegenprotest am Connewitzer Kreuz auf.

Nach dem Rücktritt von André Poggenburg als Vorsitzender der Kleinpartei „Aufbruch deutscher Patrioten – Mitteldeutschland“ (ADPM) am Sonntag, den 11. August, war zunächst unklar, was das für die geplante Kundgebung in Connewitz am Mittwoch, den 21. August, bedeutet.

Auf Nachfrage teilte das Ordnungsamt der Stadt Leipzig nun mit, dass Poggenburg noch immer in Connewitz demonstrieren möchte. Über eventuelle Auflagen sei noch nicht entschieden. Denkbar ist, dass die Kundgebung erneut in die Innenstadt verlegt wird, so wie das in den vergangenen Monaten aus Sicherheitsgründen schon mehrmals geschehen ist.

Zunächst eine ADPM-Kundgebung

Ursprünglich hatte Poggenburg die Kundgebung als Vertreter des ADPM angemeldet. Die Partei teilte dem Ordnungsamt auf Nachfrage jedoch mit, dass sie nach dem Poggenburg-Rücktritt nicht mehr daran interessiert sei, die Versammlung durchzuführen. Poggenburg erklärte kurz darauf öffentlich, die Versammlung aufrechtzuerhalten.

Daraufhin „wurde ihm mitgeteilt, dass dies formal nicht geht, da er nicht als Einzelperson, sondern als Vertreter des ADPM diese Versammlung angezeigt hatte“, so das Ordnungsamt. Mittlerweile liegt aber eine entsprechende Anmeldung der „Einzelperson“ Poggenburg vor.

Keine Alternative zur AfD

Poggenburg und sein Stellvertreter Egbert Ermer waren als Bundesvorsitzende zurückgetreten, nachdem sich die ADPM-Mitglieder auf einem Parteitag nicht mit ihrem Antrag befassen wollten. Poggenburg und Ermer wollten den ADPM zum 31. August auflösen und für die AfD werben.

Poggenburg begründete den Antrag damit, dass sich die Stimmen auf jene Parteien konzentrieren müssten, die „eine tatsächliche Chance auf das Erreichen der Fünfprozenthürde“ haben. Seiner eigenen Partei traute er das offensichtlich nicht zu. Poggenburg möchte „die politische Arbeit in einer überparteilichen, bundesweiten Bewegung fortsetzen, um patriotische Kräfte zu vereinen“.

Sollte er am Mittwoch in Connewitz demonstrieren dürfen, erwartet ihn unter anderem Protest von „Leipzig nimmt Platz“. Das Aktionsbündnis ruft ab 17 Uhr zur Demonstration am Connewitzer Kreuz auf. Zudem dürften gerade in Connewitz zahlreiche Antifaschisten, die nicht in breiten Bündnissen organisiert sind, auf der Straße sein.

Update (Montag, 19. August, 20 Uhr): André Poggenburg schreibt auf seiner Facebookseite, dass es heute ein Kooperationsgespräch mit Stadt und Polizei gegeben habe. Die Kundgebung soll demnach an der Kreuzung Richard-Lehmann-/Kochstraße stattfinden.

Unterstützung für die AfD: Poggenburg tritt offenbar als ADPM-Vorsitzender zurück + Updates

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