Inzwischen ist es eine bekannte Tatsache, dass die gesetzliche Rente für ein menschenwürdiges Dasein im Alter zukünftig nicht mehr ausreichen und lediglich das Niveau einer Grundsicherung haben wird. Da stellt sich natürlich die Frage, wie sich die kommenden Generationen für das Alter absichern sollen, beispielsweise in Leipzig, einer der großen Metropolen in den neuen Bundesländern. Bekanntlich gibt es ja einen Unterschied, auch bei der Rentenhöhe, zwischen Ost- und Westdeutschland.

Nichts ist umsonst

Immer wieder ist zu beobachten, dass sich die meisten Menschen, auch in Leipzig, zu ihren Lebzeiten nur wenig Gedanken darüber machen (wollen), wie denn die eigene Bestattung finanziert werden soll. Nachdem die Krankenkassen seit dem Jahr 2004 das bis dahin übliche Sterbegeld nicht mehr in ihrem Leistungskatalog haben, muss man die Kosten für seine Beerdigung irgendwie selbst finanzieren. Bedenkt man, dass sich die Kosten für eine normale Bestattung schnell auf 5.000 bis 10.000 Euro summieren können, wäre eine entsprechende Versicherung durchaus sinnvoll.

Hier kann die sogenannte Sterbegeldversicherung weiterhelfen. Bei einer solchen, zu den Kapitallebensversicherungen zählenden, Versicherung bewegen sich die Versicherungssumme und auch die monatlichen Beiträge zumeist in einem überschaubaren Rahmen. Die Sterbegeldversicherung zahlt im Sterbefall die Versicherungssumme aus, entweder an die Angehörigen oder den Bestatter. So können die gesamten Bestattungskosten oder zumindest ein Teil gedeckt werden. Auf diese Weise werden die Angehörigen, die sonst die Kosten tragen müssten, finanziell erheblich entlastet.

Wenn die Rente nicht für ein Straßenbahnticket in Leipzig reicht

Dass eine private Altersvorsorge notwendig ist, zeigt sich auch daran, dass in Leipzig oft die Rente nicht mal für ein Ticket für die Straßenbahn reicht. Der DGB hat schon vor einigen Jahren mit einer Kampagne in Leipzig auf die sich verschärfende Situation vieler Arbeitnehmer gerade in den ostdeutschen Bundesländern aufmerksam gemacht. Durch einen niedrigen Rentenversicherungsbeitragssatz sind die Renten in den letzten Jahren weniger stark gestiegen, als die Löhne und Gehälter. Die Folge ist ein sinkendes Rentenniveau und damit weniger Geld in den Taschen der Rentner.

Lag das Niveau der Renten im Jahre 2000 (also noch vor der Reform) bei 53 Prozent, so waren es 2016 nur noch 47,7 Prozent; ein Prozentsatz, der sich bis zum Jahre 2030 aller Voraussicht nach sogar noch auf 44 bzw. 43 Prozent reduzieren wird. Bei diesem Niveau läge die Rente eines Leipziger Handwerkers mit einem Monatslohn von 1.943 Euro nach 40 Arbeitsjahren bei monatlich 677 Euro. So etwas bezeichnen Fachleute als vorprogrammierte Altersarmut. Die Lösung kann hier nur eine private Altersvorsorge sein.

Wohneigentum – Altersvorsorge mit „Betongold“

Das Zinsniveau liegt seit Jahren fast bei Null, was vor allem für all diejenigen von Vorteil ist, die mit Wohneigentum für das Alter vorsorgen möchten. Denn die Mieten steigen inzwischen stärker, als es die Rente tut. Als Konsequenz daraus werden zur Miete lebende Rentner zukünftig weniger Geld zum Leben zur Verfügung habe. Deshalb ist es sinnvoll, möglichst früh in Wohneigentum zu investieren. Aufgrund der niedrigen Darlehenszinsen liegt die monatliche Rate im Idealfall sogar unter dem Betrag, den man bisher für die Miete aufwenden musste. Die Landesregierungen haben in den letzten Jahren spezielle Programme zur Wohnraumförderung aufgelegt, um Interessierten Appetit auf die eigenen vier Wände zu machen. Die Vorteile einer eigenen Immobilie sind nicht von der Hand zu weisen, denn wer eine Wohnung oder ein Haus kauft, der profitiert von folgenden Effekten:

  • eine Immobilie erfährt in den meisten Fällen eine Wertsteigerung
  • die niedrigen Zinsen machen eine Finanzierung attraktiv
  • man kann die Zinsen bei Vertragsabschluss festschreiben lassen
  • die Darlehensrate ersetzt die Miete, man wohnt aber in der eigenen Immobilie
  • die meist anfallenden Mietsteigerungen entfallen

Die Mankos bei einem Immobilienkauf liegen vor allem darin, dass man mit dem Erwerb einer Finanzierung mit langer Laufzeit von bis zu 30 Jahren zustimmt, dass man ortsgebunden bleibt und sich der Wert der Immobilie unter Umständen auch verringern kann, wenn sich die sogenannte Wohnlage negativ entwickelt.

Tipp von Immobilienexperten:

Studien zum Thema Wohneigentum zeigen: Wer mit dem Gedanken spielt, sich beispielsweise in Leipzig eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen bzw. ein solches zu bauen, der sollte einmal darauf achten, dass er gut plant und in Zeiten niedriger Zinsen und zudem in möglichst jungen Jahren mit einem solchen Projekt beginnt. Auf diese Weise hat man nach dem Abschluss des Projekts mehr Zeit, die eigenen vier Wände und die daraus resultierenden Vorteile zu genießen.

Geldanlagen als Form der Altersvorsorge

Foto: adobe.stock / sergign

Die klassischen Formen des Sparens wie Sparbuch oder auch Tagesgeldkonto werfen im Augenblick durch das sehr niedrige Zinsniveau fast keine Rendite mehr ab. Inzwischen müssen Sparer sogar damit rechnen, Strafzinsen zahlen zu müssen, wenn sie ihr hart erarbeitetes Geld bei ihrer Bank deponieren möchten. Aus diesen Gründen steht bei vielen Menschen die Suche nach alternativen Anlageformen immer stärker im Mittelpunkt. Dabei richtet sich der Blick vermehrt auf die Aktienmärkte mit ihren Möglichkeiten. Um Chancen und Risiken besser einschätzen zu können, nutzen potenzielle Investoren unter anderem online zugängliche Rendite-Rechner von Verbraucherportalen und investieren ihr Geld in attraktive Aktien, Fonds oder ETFs.

Investitionen an den Finanzmärkten sind natürlich Schwankungen unterworfen, die sich durch die globale Wirtschaftslage, politische Gegebenheiten sowie weitere Faktoren ergeben. Inzwischen befassen sich aber viele Sparer intensiver mit der Materie und suchen nach Strategien, mit denen sie Geld möglichst risikoarm anlegen und sich auf diese Weise ein finanzielles Polster für das Alter erarbeiten können. Finanzexperten weisen immer wieder darauf hin, dass es vor allem ein langfristiger Anlagehorizont sowie eine breite Streuung sind, die die besten Rendite-Chancen eröffnen. Viele Banken bieten spezielle Sparpläne an, bei denen man nach seinen finanziellen Möglichkeiten einen monatlichen Betrag investiert und so über die Jahre eine stattliche Summe anspart.

Betriebliche Altersvorsorge

Eine gute Möglichkeit, sich zusätzlich für das Alter abzusichern, bietet die betriebliche Altersvorsorge. Viele Leipziger nutzen dabei die vom Staat besonders hoch geförderte Variante der Pensionszusage bzw. Rückdeckungsversicherung. Hier ist der Arbeitgeber in der Rolle des Versorgungsträgers, mit ihm kann der Arbeitnehmer die Form des Anlagekonzeptes (sie reichen meistens von sicherheitsorientiert bis chancenorientiert) festlegen. Die erforderlichen Beiträge zahlt entweder der Arbeitnehmer, der Arbeitgeber oder auch beide gemeinsam. Falls der Arbeitnehmer die Beiträge alleine leistet, kann er zwischen einer Entgeltumwandlung oder Einmalzahlungen wählen. Während der Sparphase werden keine Steuern fällig, diese fallen erst nach renteneintritt an, dann zu einem meist niedrigeren Steuersatz. Der Arbeitnehmer kann festlegen, ob er das angesparte Geld monatlich als lebenslange Rente oder als einmalige Auszahlung erhalten möchte.

Wegzug aus Leipzig – günstiger wohnen als Vorsorge

Obwohl es paradox klingt, so kann der Wegzug aus Leipzig in die Umgebung eine Form der Altersvorsorge sein. Ursache hierfür ist, dass auch in Leipzig die Mieten in den letzten Jahren angezogen haben, wohingegen sich das Wohnen in der Umgebung von Leipzig oft deutlich günstiger darstellt. Zieht man nach außerhalb, kann man also unter Umständen viel Geld durch niedrigere Mieten sparen. Diese freiwerdenden Finanzmittel kann man dann investieren und sich ein finanzielles Polster für das Alter schaffen. Durch einen solchen Umzug verschlechtert sich allerdings die Versorgungslage, denn in ländlichen Regionen gibt es weniger Einkaufsmöglichkeiten, Schulen für die Kinder, Ärzte und Kliniken sowie kulturelle Angebote. Ein solcher Umzug sollte also gut durchdacht sein.

Zuverdienst im Rentenalter

Die Tatsache, dass die gesetzliche Rente in vielen Fällen nicht zum Leben reichen wird, führt dazu, dass viele, die eigentlich ihren wohlverdienten Lebensabend genießen sollten, darauf angewiesen sind, sich durch kleine Jobs etwas zur Rente dazuzuverdienen. Für Leipzig gibt es beispielsweise ganz eigene Rentner-Jobbörsen im Internet, auf denen Unternehmen Stellenausschreibungen platzieren. Das sind in der Regel Minijobs oder Aushilfstätigkeiten auf 451 Euro-Basis. Allerdings darf man als Rentner unterhalb der Regelaltersgrenze nicht in unbegrenzter Höhe dazuverdienen. Seit dem 1. Juli 2017 liegt der anrechnungsfreie Betrag bei 6.300 Euro pro Jahr. Jeder zusätzliche Euro wird zu 40 Prozent auf die Rente angerechnet.

Wer hingegen die Regelaltersgrenze erreicht oder überschritten hat, kann hingegen unbegrenzt zur Rente dazuverdienen. In vielen Fällen ist allerdings vorgeschrieben, dass man einen Verdienst von mehr als 450 Euro monatlich versteuern muss.

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