Viele Erwerbstätige haben die eigene Altersvorsorge immer im Hinterkopf. Tatsächlich werden die Sorgen und die Ungewissheiten größer. Eine Option, die bei aller Diskussion um das Rentensystem immer mehr in Erwägung gezogen wird, ist der Kauf von Rentenpunkten, wie kürzlich von der Allianz in einer Pressemitteilung vorgestellt wurde. Wir beleuchten im Folgenden die aktuellen Trends und die Vorhersagen für die Kosten der Rentenpunkte im kommenden Jahr. Ist es trotz der steigenden Preise heute noch sinnvoll, in Rentenpunkte zu investieren?

Das Durchschnittsgehalt aller Versicherten legt fest, welchen Wert ein Rentenpunkt hat. In einer Pressemitteilung in München wurde kürzlich berichtet, dass es die Möglichkeit gibt, Rentenpunkte zu erwerben. Das geht mittels freiwilliger Sonderzahlungen. So haben Versicherte die Möglichkeit, mehr als die gesetzlich festgelegten Rentenbeiträge zu zahlen.

Verständlicherweise klingt das für viele attraktiv, denn, je mehr Rentenpunkte angesammelt wurden, desto höher fällt die Rente beim Eintritt ins Rentenalter aus. Nicht jeder kann heute Rentenpunkte kaufen, tatsächlich steht diese Option nur denen offen, die älter als 50 Jahre sind oder mindestens 35 Jahre gesetzlich rentenversichert sind.

Welche Rolle spielte die Corona-Pandemie?

Die Allianz zeigt in ihrer Pressemitteilung, dass die Lohnentwicklung in Deutschland stark durch die Pandemie beeinflusst wurde. Das hatte natürlich Folgen für die Kosten der Rentenpunkte. Im Jahr 2023 stiegen die Kosten deutlich an, während sie in den Jahren zuvor relativ stabil waren. Die Preissteigerungen in einem Jahr basieren immer auf einer Prognose, da die tatsächlichen Resultate der Lohnentwicklung erst zum Ende eines Jahres feststehen. In den Corona-Jahren mussten die Prognosen aufgrund der sinkenden Löhne deutlich nach unter korrigiert werden.

Wer den Kauf von Rentenpunkten als ein traditionelles Investment ansieht, der erkennt, dass der Kauf eine durchschnittliche jährliche Rendite von einem bis zu zwei Prozent pro Jahr einbringt. Um das System weiterhin fair zu gestalten, ist der Kauf der Rentenpunkte natürlich eingeschränkt. Wie es mit den Einschränkungen aussieht, darüber klärt die Deutsche Rentenversicherung im Zuge einer besonderen Rentenauskunft auf.

Die steuerlichen Vorteile

Das Jahr 2023 markiert einen großen Wandel, hinsichtlich der Rentenzahlungen. Erstmals ist es möglich, 100 % der Sonderzahlungen bis zu einem hohen Wert von 26.528 EUR von der Steuer abzusetzen. Das ist natürlich ein großer Anreiz, um noch in diesem Jahr zu investieren.

Ein weiterer Anreiz ist die Tatsache, dass der Preis für einen Rentenpunkt im Jahr 2024 noch weiter ansteigen wird. Laut der zuvor bereits angesprochenen Pressemeldung erwarten Experten einen Anstieg der Kosten im Bereich von 1 bis 3 Prozent. Konkrete Zahlen gehen von einem Preis aus, der etwa bei 8.500 EUR liegt.

Die Entscheidung für oder wider gekaufte Rentenpunkte muss dennoch wohlüberlegt sein. Fälle müssen individuell betrachtet werden. Natürlich ist die Möglichkeit, einen Rentennachteil auszugleichen, attraktiv für manche, doch sollte ein solches Investment immer mit Bedacht auf eventuelle andere Rentenpläne und die eigene Vorsorge gemacht werden.

Der Kauf von Rentenpunkten, wie er seit Kurzem möglich ist, kann sich in bestimmten Fällen für Erwerbstätige lohnen. Gerade aufgrund der prognostizierten Kostensteigerungen bietet es sich an, noch im Jahr 2023 über ein Investment nachzudenken. Die Grundlage aller Überlegungen muss allerdings immer eine gründliche Analyse der eigenen finanziellen Situation sein. Ein Rentenpunkt ist teuer, doch er kann sich in Zukunft über viele Jahre positiv für einen auswirken.

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