Boah - soooo viel Geld? Und alles bei der Kasse. Gleich mal den Bollerwagen raus, die Räder gefettet - Zaster abholen. Fast 10.000.000.000 Euro über - raus mit der Kohle, sonst gibt's Unterschichtenkeile.

Na? Auch so gedacht? Nix is – das Geld bleibt schön da wo es ist, zumindest bei den meisten Kassen. Das Geld ist doch auch gut verwahrt da? Käme noch einer auf die Idee, sich einen Zweitwagen zuzulegen von der ganzen Rückerstattung. Reicht doch eh nur für einen mittelklassigen Restaurantbesuch, mit einem ebensolchen Bierrausch dazu und am nächsten Morgen zur Krankschreibung beim Arzt des Vertrauens.

Apropos Vertrauen. Haben wir doch einfach mal wieder etwas Vertrauen, dass andere mit unserem Geld gut und pfleglich umgehen. Es anlegen, vermehren und für schlechte Zeiten bunkern, statt quasi ein Tag frei plus knapp 200 Euro auf den Kopp hauen und dann schon wieder die Kasse belasten – ist das überlegt?

Mal nachdenken. Fettes Essen am Abend, Alkohol und dann womöglich eine Bekanntschaft, die man nicht mehr los wird? Das alles für das Gefühl, mal endlich was von einer der großen Einzugsmaschinen wie Finanzamt, Kranken- oder Rentenkasse etwas zurückbekommen zu haben?

Am Ende hauts der Papa für das nächste Upgrade an der monströs überdimensionierten Flachbildschirm-Sourround-Home-Entertainmentmaschine raus und rutscht an der Sofakante entlang noch tiefer in die chronische Adipositasfalle. Nein, nein, nein – hier wird vorgesorgt und der Arbeitnehmer hat zur Arbeit zu joggen, bis die Rentenkasse platzt. Denn die “Rückzahlungen von heute sind die Erhöhungen von morgen!”

Wie – das Geld wird im Verteilungskampf zwischen Krankenhäusern, Pharmaindustrie, Apothekern und Ärzten versacken? Die Praxisgebühr wird weiterhin Arme und chronisch Kranke benachteiligen? Warum denn gleich so misstrauisch?

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