Männer und Männinnen! Nur Zank und Streit und dieses ewige: Ich hab etwas, was Du nicht hast und dass heißt Syrien, Irak, Iran, Afghanistan, Georgien oder Krim. Immer andere Namen, gleiches lustiges Hasch-Mich oder es gibt Krieg. Kleiner bekommts diese Weltenretterinnung irgendwie nicht in den Ofen. Und nie gibt's mal eine totale Endlösung! Ihr habt mir Kiew gemopst, jetzt hab ich die Krim - ätsch. Aber nicht mit mir, wer wollte da lang abseits stehen - die Weltpolitik beginnt am eigenen Gartenzaun!

Die Axt ist geputzt, das Haus mit Stacheldraht umzäunt, drei ausgewachsene Dobermänner namens Paul hören jetzt auf mein Kommando! In der Nacht brachte die erste Angriffswelle zwei eingenommene Nachbarskeller und eine versteckte Schreckschusspistole von Opa Paschulke (vierter Stock, die Tür stand offen).

In einem gezielten Erstschlag konnten wir – Müllers, Grabowskis, ich und die Pauls – in den frühen Morgenstunden noch dem Gemüsefritzen in Parterre die Schaufensterauslage demolieren. Seit Mittag Rückzugsgefechte, der Dönerladen nebenan war gegen Mittag nicht mehr zu halten. Haben wir die Bude abgefackelt, jetzt gibt’s für keinen mehr was zu beißen!

Seit Nachmittag rüder Straßenkampf und eine kurze Gefechtspause seit etwa zwei Stunden. Worum ging es eigentlich?

Seit Minuten trommelts im Treppenhaus und jetzt kommen sie. Motorradhelm, Zwille und dreimal Paul liegen bereit. Grabowski senior grinst – besser als RTL, endlich mal was los, der junge Müller nickt vielsagend. Wenn ich den Morgen erreiche, melde ich mich wieder.

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