Manuela Schwesig übernimmt die Schirmherrschaft für den Katharina-von-Bora-Preis der Stadt Torgau. Der seit 2011 jährlich vergebene Preis honoriert herausragendes Engagement von Frauen in einem gemeinnützigen Projekt. Die Stadt Torgau erinnert damit an die tatkräftige und couragierte Ehefrau Martin Luthers. Torgau war die erste Station Katharina von Boras auf der Flucht aus dem Kloster Nimbschen, und hier starb sie im Jahr 1552.

Mit Manuela Schwesig gewinnt die Stadt Torgau eine prominente Schirmherrin. “Viele Frauen engagieren sich in ihrer Freizeit freiwillig und unentgeltlich für andere. Gerade jene Frauen, die sich durch ihr Engagement für den Zusammenhalt und das Verständnis der Menschen untereinander einsetzen, machen das Leben in unserer Gesellschaft lebenswerter. Ihr Einsatz ist wichtig und er muss wertgeschätzt werden. Daher übernehme ich sehr gerne die Schirmherrschaft für den Katharina-von-Bora-Preis. Die Auszeichnung soll Frauen Mut machen, sich noch stärker gesellschaftlich einzumischen, denn nur so kann eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in allen Bereichen des Lebens Wirklichkeit werden”, so die Ministerin.

Seit Dezember 2013 ist Manuela Schwesig Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Ministerin engagiert sich für eine starke Gleichstellungspolitik und erachtet diese als unabdingbar für den gesellschaftlichen Fortschritt. Auch ist es ihr ein großes Anliegen, Wert und  Bedeutung von bürgerschaftlichem Engagement ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Festwochenende in Torgau am 4. und 5. Juli

Die Preisverleihung  wird zum Katharina-Tag am 4. Juli 2015 im Torgauer Rathaus stattfinden. Zu den diesjährigen Höhepunkten des Katharina-Tages zählen das Renaissance- und Mittelalterfest in der Altstadt und die musikalische Luther-Lesung mit Stephan Krawczyk am 4. Juli um 19 Uhr in der Torgauer Schlosskirche. Der Sänger und Poet gastiert mit seinem Programm “Erdverbunden, luftvermählt.” 2005 wurde ihm der  Preis “Das unerschrockene Wort” des Bundes der Lutherstädte zuerkannt. Gegen ihn hatten die SED-Machthaber Berufsverbot verhängt, was ihn aber nicht davon abhielt, in Kirchen aufzutreten.

Preisträgerinnen des Katharina-von-Bora-Preises 2015

Barbara Hirsch aus Pirna (Sachsen), “Die Theatermacher”
Birgit Lohmeyer aus Jamel (Mecklenburg-Vorpommern), “Jamel rockt den Förster”, Rock-Festival für Demokratie und Toleranz
Cordula Schilke aus Mügeln (Sachsen), Wanderausstellung “Mensch Martin – Hut ab”
Jutta Steckeweh aus Trier (Rheinland-Pfalz), Mediendidaktik im Haus der Frauengeschichte Bonn
Sybille Zugowski aus Bad Schmiedeberg (Sachsen-Anhalt), “Ellywunschente” für schwerkranke Kinder

Eine der Preisträgerinnen erhält am 4. Juli den mit 3.000 Euro dotierten Hauptpreis und damit den Titel “Katharina-Botschafterin”.

Hintergrundinformationen zum Katharina-von-Bora-Preis

Der Katharina-von-Bora-Preis wurde 2011 von der Stadt Torgau ins Leben gerufen, um an die außergewöhnliche Frau an Martin Luthers Seite zu erinnern. Hier befindet sich ihr Sterbehaus, das heutige Museum “Katharina-Luther-Stube”, sowie ihr Epitaph in der Stadtkirche St. Marien.

Katharina war Mutter von sechs Kindern, verwaltete und bewirtschaftete umfangreiche Ländereien, betrieb eine Bierbrauerei, führte ein offenes Haus für Luthers Studenten und betreute eine Krankenstation zur Zeit der Pestepidemie. Auch an den Tischgesprächen und Diskussionen im Hause Luthers beteiligte sie sich, was für Frauen in dieser Zeit nicht üblich war.

Die Preisverleihung des Katharina-von-Bora-Preises findet zum Katharina-Tag in Torgau statt. Dieser wird seit dem Jahr 2010 jährlich im Rahmen der Lutherdekade – hinführend auf das  500-jährige Reformationsjubiläum im Jahr 2017 – veranstaltet, und umfasst ein breit gefächertes Kultur- und Unterhaltungsprogramm. http://www.katharinatag.de

Bisherige Preisträgerinnen sind Bosiljka Schedlich, Gründerin und Vorsitzende des Vereins Südost Europa e.V. Berlin (2014), Sonja Brogiato, Sprecherin des Flüchtlingsrates Leipzig e.V. (2013), Cathrin Schauer vom Verein KARO e.V. Plauen, der gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel kämpft, (2012) und Edith Koch von der Frauenhilfe und Katharina-von-Bora-Stiftung Dudenhofen (2011).

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