Enkeltrick, falscher Kriminaler, GEZ-"Beraterin" - die Polizei warnt vor Betrügern aller Couleur +++ Autoschlüssel gemopst - 13-jähriger Ausreißer auf Spritztour +++ In Gohlis wurden ein Dutzend Motorhauben zerkratzt - wer hat Beobachtungen gemacht?

Betrüger aller Couleur treiben ihr Unwesen

Fall 1:
Am 23.02.2015 klingelte es gegen 16:00 Uhr an der Wohnungstür eines 86-Jährigen in der Krönerstraße. Als der Mann öffnete, stand ein Unbekannter vor ihm und stellte sich als Kriminalkommissar vor. Er gab an, seine Kollegen hätten gerade zwei Männer festgenommen und er wolle jetzt bei ihm prüfen, ob alles in Ordnung sei. Er bat um Einlass und zeigte kurz einen Ausweis, den er sogleich wieder wegsteckte. Der ältere Herr ließ den vermeintlichen Kriminalbeamten in die Wohnung.

Dieser öffnete die Schlafzimmertür, fragte, ob hier etwas fehlen würde. Als er die nächste Tür öffnete, stand er im Bad und ging sofort wieder hinaus. Auch die Küche interessierte ihn nicht und er betrat danach das Wohnzimmer. Drinnen stellte er dem Rentner mehrere Fragen. Er wollte wissen, ob dieser Schmuck und vor allem goldenen Uhren hätte. Nach etwa zehn Minuten verließ der “Kriminalist” die Wohnung wieder und erwähnte noch, dass später noch Beamte wegen der Spurensicherung kämen.

Erst Stunden später keimte ihn ihm der Verdacht, dass hier doch nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein könnte und schaute im Wohnzimmer nach dem Geld. Er bemerkte nun das Fehlen einer vierstelligen Summe. Ziemlich verwirrt vertraute sich der 86-jährige Geschädigte einem Hausbewohner an. Erst als dieser ihm einen Zeitungsartikel zeigte, in welchem von einem falschen Polizisten berichtet worden war, entschloss er sich am Montag auch zur Anzeige bei der Polizei.

Er gab folgende Personenbeschreibung:
– 35 bis 45 Jahre alt, 1,70 m bis 1,75 m groß, schlank,
– blasse Hautfarbe, braune Augen,
– war bekleidet mit grauer Stoffjacke mit dunklem Pelzkragen, blauer Jeans, trug dunkle Wollmütze mit Bommel,
– sprach akzentfrei deutsch.

Jetzt haben Kriminalbeamte die Ermittlungen wegen Amtsanmaßung gemäß StGB § 132 sowie Trickdiebstahl aufgenommen. Die Polizei warnt:  Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Sie nicht kennen. Kein Kriminalist wird von Ihnen die Herausgabe von Bargeld, Schmuck oder sonstigen Gegenständen  verlangen! Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung oder holen Sie sich eine Person Ihres Vertrauens (Verwandte, Nachbarn) hinzu.

Fall 2
Als gestern das Telefon läutete und der ältere Herr (89) den Hörer an das Ohr hob, hörte er, wie ein Mann erklärte, er sei sein Neffe und bräuchte dringend Hilfe. Auf Nachfrage des 89-Jährigen, ob er Wilhelm sei, bejahte er. Nun war das Türchen für die weitere Story geöffnet, die er prompt auch auf den Tisch legte. Der vermeintliche Neffe wäre in Halle und käme sofort nach Leipzig, um 15.000 Euro abzuholen. Weshalb erklärte er dabei nicht. Nun wurde der ältere Herr stutzig und sagte dem  “Neffen”, dass er nicht derjenige sei, für den er sich ausgäbe. Dennoch ließ der Anrufer nicht locker und wiederholte sein Begehr.

Daraufhin wurde ihm erklärt, dass es keine 15.000 Euro aber 5.000 Euro gäbe und die Geldübergabe natürlich nur unter Anwesenheit weiterer Zeugen erfolgen würde. Das nun – man wundere sich – lehnte der vermeintliche Neffe ab, drohte dem Herrn, er würde ihn, seinen Neffen niemals wiedersehen und nie wieder mit ihm Kontakt haben. Das wurde nun dem 89-Jährigen zu bunt und er legte auf. Noch von dem Geschehen aufgewühlt, informierte er die Polizei, die umgehend die Ermittlungen aufnahm.

Fall 3
Wenig später an anderer Stelle ein ähnlicher Versuch, der ebenso erfolglos für den Täter, aber umso erfolgreicher für die Dame verlief (79), die den netten Anruf des vermeintlichen Neffen entgegennahm. Auch in diesem Telefonat erklärte der Anrufer, dass er umgehend aus Halle nach Leipzig käme, um 25.000 Euro abzuholen. Er bräuchte das Geld dringend. Die 79-Jährige erklärte, dass sie kein Geld hätte und beendete kurzerhand das Telefonat. Auch sie informierte umgehend die Polizei.

Fall 4
Dieses Mal klingelte jedoch nicht das Telefon, sondern der Kasten an der Wohnungstür in der Windmühlenstraße. Eine Frau im Alter zwischen 25 – 30 Jahren hatte geschellt und bat eine 72-Jährige um Einlass. Auf Nachfragen ihres Begehrs erläuterte die Dame lediglich bei der Kündigung der GEZ hilfreich sein zu wollen, was allerdings nur den kleinen Betrag von 542 Euro nach sich ziehen würde. Weiterhin fragte sie nach den Kontoauszügen der älteren Dame.
Gesagt getan – nachdem sie es endlich geschafft hatte, ihren Fuß in die Wohnung der 72-Jährigen zu setzen und anschließend das Sofa zu belagern, ging die Litanei los. Vermeintlich gut gemeinte Hilfsangebote unterbreitete sie. So die Kündigung der GEZ, die die 72-Jährige nicht mehr zahlen müsse, da sie Telekom-Kundin wäre. Das hätte natürlich enormes Einsparpotential. Parallel errechnete die Frau die für die Hilfe fällig werdende Gebühr: zwei Jahre der eingesparten GEZ-Gebühr, plus Mehrwertsteuer – versteht sich, dass diese gleich fällig werden würde. Daraufhin erklärte die ältere Dame, dass sie das Geld nicht im Haus hätte dieses holen müsste. Auf Nachfrage, wie lange sie dazu bräuchte, wich die Dame aus und bat die “hilfsbereite” Frau vor die Tür. Diese wiederum unterbreitete noch anderen Hausbewohnern ihre Hilfsbereitschaft, die jedoch allesamt dankend ablehnten.

So ging die Frau, die von den Hausbewohnern folgendermaßen beschrieben wurde

– ca. 20 – 30 Jahre alt,
– ca. 155 – 165 cm groß,
– von sehr schlanker Gestalt,
– dunkle Haare,
– hübsch aber eher unauffällig,
– sprach deutsch mit Leipziger Akzent und
– trug eine rote Jacke und einen roten Schal

“leer” aus und “zog von dannen”. Die Polizei, die umgehend informiert wurde, hat die Ermittlungen wegen Betrugsversuch aufgenommen.

13-jähriger Ausreißer auf Spritztour

Am Dienstagmittag meldete eine 47-jährige Dahlenerin ihren 13-jährigen Sohn vermisst. Er sollte eigentlich schon lange zu Hause sein. Zuvor wollte er nach der Schule seine Oma im Nachbarort besuchen und von dort mit dem Fahrrad nach Hause fahren. Die Polizei prüfte sämtliche Straßen ab, fand aber keinen Radfahrer, auf den die Beschreibung passte. Erst gegen 16:00 Uhr gingen mehrere Notrufe bei der Polizei Leipzig mit dem Inhalt ein, dass ein weißer Pkw in Richtung Dahlen in Schlängellinien fahren würde.

Die Beamten staunten nicht schlecht, als sie den besagten Pkw anhielten und den vermissten Jungen am Steuer vorfanden. Er hatte sich bei der Oma nicht sein Fahrrad geholt, sondern war in die Wohnung seines getrennt lebenden Vaters geschlichen und hatte dort den Autoschlüssel genommen. Mit dem Fahrzeug machte er eine Spritztour nach Risa, wobei er auf der B 6 in Liebschützberg einen Leitpfosten umfuhr. Am Auto war eine deutliche Delle sichtbar. Davon ließ er sich aber nicht aufhalten, setzte seine Fahrt bis zum Stoppen durch die Polizei fort. Für sein Handeln muss er sich vor dem Gesetz nicht verantworten. Erst mit 14 wird er strafmündig. Dennoch gibt es für Eltern, Schule und Jugendamt nun viel zu tun.

Ein Dutzend Motorhauben zerkratzt

Unbekannte Täter “vergingen” sich in den Nacht vom Montag zum Dienstag an zwölf abgestellten Autos in der Lindenthaler Straße: Sie zerkratzten mit einem bisher unbekannten Gegenstand die Motorhauben, die Heckklappen und die amtlichen Kennzeichen von vier Mercedes, zwei Opel, einem Volvo, einem Renault, einem Skoda, einem Fiat, einem Ford und einem Dacia. Den Anzeigeerstattern entstand ein Gesamtsachschaden im unteren fünfstelligen Bereich.

Wer hat Beobachtungen gemacht, wer kann Hinweise zu den Tätern geben. Zeugen melden sich bitte beim Polizeirevier Leipzig-Nord, Essener Straße 1, Tel. (0341) 5935-0.

Strohballen angezündet

Über die Leitstelle wurden Polizei und Feuerwehr gestern Nacht informiert, dass es auf einen Grundstück im Wiesenblumenweg , Holzhausen, brennen soll. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Holzhausen und Engelsdorf waren mit mehreren Fahrzeugen schnell vor Ort und konnten den Brand löschen. Nach den ersten geführten Ermittlungen wurde bekannt, dass Strohballen, welche unter einem Dach direkt vor den Stallungen gelagert waren, in Brand gerieten. Durch das entstandene Feuer waren Teile des Wellblechdaches und ein Fenster der Stallungen in Mitleidenschaft gezogen. Der Besitzer des Grundstückes, ein 54-jähriger Mann, gab an, dass er diese Strohballen erst an diesem Tag hier deponiert hatte.

Die Kameraden der Feuerwehr retteten die Tiere aus der Stallung. Für ein Huhn und einen Hahn kam aber jede Hilfe zu spät; sie verendeten. Die Höhe des Gesamtschadens steht noch aus. Die Polizei wird am heutigen Tag die Spurensuche und die kriminaltechnische Tatortarbeit durchführen. Brandstiftung kann nicht ausgeschlossen werden. Ein Zusammenhang mit dem Brand am 26. Februar 2015 auf demselben Grundstück wird aber durchaus durch die Polizei gesehen.

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