Am gestrigen Abend ereignete sich eine größere, unübersichtliche Auseinandersetzung unter Beteiligung von 20 bis 30 Personen – entgegen der ersten Meldungen von ca. 100 beteiligten Personen – mit Migrationshintergrund im Leipziger Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld.

Dabei war der Auslöser offenbar folgender Sachverhalt: Gegen 17:45 Uhr wurde vor der Sporthalle in der Konradstraße von einem 17-Jährigen beobachtet, wie eine ihm unbekannte Person von mehreren anderen fremden Männern geschlagen und getreten wurde. Der 17-Jährige wollte dem am Boden liegenden zu Hilfe eilen und ging dazwischen. Das hatte zur Folge, dass er nun wiederum geschlagen wurde, zu Boden ging und auf ihn eingetreten wurde. Weitere Personen kamen ihm dann wiederum zu Hilfe, woraufhin sich die Täter aus der Konradstraße entfernten. Der junge, hilfsbereite Mann zog sich durch seine gut gemeinte Hilfe mehrere Hämatome und Schürfwunden zu.

Nach dieser anfänglichen Auseinandersetzung trafen die vermutlichen Ausgangskontrahenten gegen 18:40 Uhr mit jeweiliger Verstärkung am Rabet aufeinander. Hier konnten durch verschiedene Zeugen ca. 30 Personen festgestellt werden. Zeitgleich gingen beim Notruf der Polizei mehrere Anrufe zur Situation ein. Die Polizei sammelte alle verfügbaren Kräfte (ca. 200 Beamte) und sperrte die gesamte Eisenbahnstraße – nach Rücksprache mit der LVB wurden Straßenbahnen umgeleitet.

Mit dem Eintreffen der uniformierten Beamten verstreuten sich die rivalisierenden Kontrahenten in alle Winde. Einer von ihnen – der Rädelsführer einer der Gruppierungen – konnte identifiziert werden. Er wurde erkennungsdienstlich behandelt und später am Abend wieder entlassen. Bei ihm handelt es sich um einen 22-jährigen Rumänen, der nach Zeugenaussagen auf andere Personen eingeschlagen hätte.

Weitere Personen der Auseinandersetzung sind der Polizei bisher nicht bekannt geworden. Ebenso meldeten sich bis zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Verletzten. Die Ermittlungen zur Aufklärung des Sachverhaltes werden mit Sicherheit noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Zur Unterbindung von Folgekonflikten wird die Präsenz im Bereich der Eisenbahnstraße bis auf Weiteres verstärkt.

Die Polizei stellt darüber hinaus folgende Fragen an mögliche Augenzeugen des Geschehens: Wer kann Hinweise und Informationen zu Handlungen und Tathintergründen liefern? Weiterhin ist die Polizei an jeglichen Videomitschnitten der Auseinandersetzung interessiert. Hinweisgeber und Zeugen werden gebeten, sich bei der Kripo, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666, zu melden.

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