Heute trainierte eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei gemeinsam mit Kollegen der Bundespolizei fußballtypische Szenarien im Rahmen regelmäßiger Fortbildungen an und in der Red Bull Arena. Schwerpunkte der verschiedenen Aufgaben waren z. B. der Transfer von Gästefans, Unterstützung bei Einlasskontrollen, Beweissicherung bzw. Intervention beim Abrennen von Pyrotechnik im Stadion.

Zunächst wurden dazu „Fußballfans“ von der Neuen Messe zur S-Bahn geleitet, um nach kurzer Fahrt am Hauptbahnhof in einen bereitstehenden Busshuttle umzusteigen. Auf dem Weg zum Stadion und im Bereich des Gästeeingangs gab es entsprechend des „Drehbuchs“ bereits verschiedene Einzelaktionen, die von den Einsatzbeamten routiniert abgearbeitet wurden.

Nur die Übungsleitung und einige wenige Eingeweihte wussten zum Dienstbeginn um 6:00 Uhr bereits, was sich ab 11:30 Uhr für einen Teil der Einsatzkräfte zuspitzen sollte.

Mit dem Auftrag, eine Auseinandersetzung an der Arena Leipzig zu beenden, wurde eine Teileinheit in Marsch gesetzt. Dort angekommen mussten die Beamten sehr schnell erkennen, dass es sich um eine sogenannte lebensbedrohliche Einsatzlage handelt. Vor dem Eingang lagen Personen auf dem Boden und ein maskierter, bewaffneter „Täter“ kam auf die Polizisten zu!

Jetzt war Geschwindigkeit gefragt, die Beamten mussten sich zunächst zurückziehen und die über zehn Kilogramm schwere Schutzausrüstung anlegen. Nachdem der Bereich um die Arena weiträumig abgesichert war, wurde mit dem geordneten Vorrücken begonnen, um in der Halle Verletzte zu retten und gegen die Täter zu intervenieren.

Schwerpunkt war dabei vor allem, die Einheiten mit plötzlichen Lageveränderungen und den daraus resultierenden Stressoren zu konfrontieren und die Kommunikation sowohl untereinander als auch mit anderen Polizeikräften zu verbessern. 13:00 Uhr konnte die lebensbedrohliche Einsatzlage beendet werden. Aus Sicht der Einsatzleitung war die Übung erfolgreich, denn durch das Einschreiten der Polizei wurden die „Täter“ schnellstmöglich von weiteren Taten abgehalten und das ohne Verluste in den Reihen der Beamten.

Derartige Einsätze müssen trainiert werden, um im Ernstfall routiniert und effektiv gegen Störer vorgehen zu können und gleichzeitig die Einschränkungen für Unbeteiligte zu minimieren. Die Erkenntnisse aus beiden Teilen der Fortbildung werden in den nächsten Tage mit allen Beteiligten nachbereitet und in die tägliche Arbeit einfließen.

Die Fußballfans und Verletztendarsteller wurden bei dieser Fortbildung übrigens von Polizeimeisteranwärterinnen und -anwärtern der Polizeifachschule Leipzig dargestellt, die bei dieser Gelegenheit gleich einen Vorgeschmack auf künftige Aufgaben bekamen.

In eigener Sache: Lokaler Journalismus in Leipzig sucht Unterstützer

In eigener Sache (Stand Mai 2017): 450 Freikäufer und weiter gehts

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar