Während der letzten Wochen häuften sich in der Stadt Leipzig sowie in den Landkreisen die Betrugsmaschen mit den modi operandi „Gewinnversprechen“, „falsche Polizisten“ und „Enkeltrick“, so auch beispielsweise am 1. Dezember 2020 zwischen 9:00 Uhr und 20:15 Uhr: Hier wurden der Polizeidirektion Leipzig elf Fälle bekannt.

Die Anrufer gaben sich gegenüber den vorrangig älteren Geschädigten als Polizeibeamte, Enkel oder Mitarbeiter von Glücksspielunternehmen aus. Die Betrüger versuchten, ihre Opfer zu verschiedenen Sachverhalten auszufragen und zur Zahlung eines Geldbetrages zu drängen. In keinem der Fälle kam es zur Übergabe von Bargeld, denn die Geschädigten schenkten den Anrufern keinen Glauben und verständigten deshalb die Polizei.

Insbesondere ältere Menschen werden von den Betrügern gezielt als Opfer für ihre Tricks ausgesucht. So schrecken Unbekannte auch nicht davor zurück, gefälschte Dienstausweise vorzuzeigen, um sich Zutritt in die vier Wände der Geschädigten zu verschaffen oder um Schmuck und Bargeld zu stehlen. Am Telefon versuchen sie, ihre Opfer unter verschiedenen Vorwänden dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände einem Unbekannten zu übergeben, der sich ebenfalls als Polizist ausgibt.

Unter anderem mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ melden sich zumeist am Telefon Unbekannte, die mit dem sogenannten „Enkeltrick“ aufwarten. Die Anrufer geben sich als Enkel, andere Verwandte oder gute Freunde aus und fordern unter Vortäuschen einer Notlage, wie zum Beispiel eines Unfalls, eines Auto- oder Wohnungskaufs, Bargeld. Meist werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Will das Opfer zahlen, kommt ein Bote zum Geldabholen. Hat der Angerufene die geforderte Summe nicht Zuhause, wird er zum Aufsuchen seiner Bank aufgefordert.

Wer am Telefon Aussagen wie „Sie haben gewonnen!“ erhält, sollte vorsichtig sein, denn es könnte sich um eine Betrugsmasche mit Gewinnversprechen handeln. Die Methode ist fast immer die gleiche: Vor einer Gewinnübergabe werden die Opfer aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen, entweder „Gebühren“ zu bezahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anzurufen oder eine „Bearbeitungsgebühr“ bei einem hochwertigen Sachwert-, Geld- oder Autogewinn zu leisten.

Oft geben die sehr überzeugend klingenden Betrüger vor, Rechtsanwälte oder Notare zu sein und teilen den angeblichen Gewinnern eine Rückrufnummer für die weitere Gewinnabwicklung mit. Melden sich dann erfreute Gewinner, werden sie aufgefordert, angefallene Kosten zu zahlen, bevor sie ihren Gewinn erhalten.

Tipps der Polizei:

– Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.

– Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen den Dienstausweis.

– Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.

– Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.

– Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.

– Seien Sie misstrauisch, wenn sich der Anrufer am Telefon nicht mit Namen meldet.

– Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.

– Bewahren Sie Wertsachen, z. B. höhere Geldbeträge und/oder andere Wertgegenstände nicht Zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.

– Machen Sie keinerlei Zusagen am Telefon.

– Überweisen Sie kein Geld für einen vermeintlichen Gewinn, zahlen Sie keine Gebühren.

– Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und Ihre Telefonrechnung.

– Erstatten Sie im Zweifel Anzeige bei der Polizei.

Leipziger Zeitung Nr. 85: Leben unter Corona-Bedingungen und die sehr philosophische Frage der Freiheit

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