Von Siegfried Schlegel: Es stellt sich die Frage, ob Frau Isabel Siebert, Fraktionsvize der FDP vor ihrer Verabschiedung aus dem Stadtrat politisch Baden gehen will. Wie anders ist ihr Vorschlag zu werten, die Freibäder Kleinzschocher, Stötteritz und Schönefeld zu privatisieren. Seit Jahren bemüht sich die Stadt für das historische und in der Innenstadt gelegene Stadtbad mit Schwimmhallen zu reaktivieren, was auch einem sehr engagierten Verein bisher nicht gelungen ist.

Interessierte Investoren haben signalisiert, dass ohne beträchtliche finanzielle staatliche und kommunale Förderung nichts läuft. Ehrenamtlich durch Vereine betriebene Freibäder in kleineren Kommunen kommen ohne Unterstützung, wie kostenlose Wasserbereitstellung nicht zu Rande, weil Privatisierungsversuche von Freibädern fehlgeschlagen sind. Regional und überregional bekannt wurden die Privatisierungen des erst in den 1980-er Jahren gebaute Schwimmhallenkomplexes in Berlin oder der in der Wende fertig gestellten Schwimmhalle in Markkleeberg.

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Zufällig vom gleichen Investor erworben, hatte dieser nichts eiligeres zu tun, den Schwimmhallenbetrieb einzustellen. Nunmehr muss der sächsische Steuerzahler und die Stadt Markkleeberg Millionen aufbringen, um eine neue Schwimmhalle zu bauen. Freibäder sind deshalb unverzichtbar, weil hier wohnortnah Familien und Senioren sich beim Schwimmen, Baden, Sport und Spiel erholen können und verfügen im Gegensatz zu den meisten Badeseen auch über Sprungtürme, Sprungbretter bzw. Startblöcke, was auch organisierten Freizeitsport in Sportvereinen ermöglicht. Wichtig auch, dass größere Kinder und Jugendliche unter direkter Aufsicht von Schwimmmeistern ohne elterliche Aufsicht sicher Baden und Schwimmen können. Letzteres war der Grund, weshalb die Stadt Naunhof trotz der heute als Badesee genutzten ehemaligen Kiesgrube vor einigen Jahre das Waldfreibad reaktiviert hat.

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