Der Auftakt in Play-Offs der 2. Basketball-Bundesliga verlief für die Leipziger Korbjäger nicht nach Plan. Mit 67:83 unterliegen sie im ersten Spiel der „Best of three“-Serie bei den Dragons Rhöndorf. Vor 1.300 Zuschauern legen die Riesen einen sehr konzentrierten Start hin, können die hohe Intensität der ersten 15 Spielminuten aber nicht aufrecht erhalten und verlieren am Ende verdient gegen im stärker werdende Hausherren.

Die dominantesten Akteure des Abends sind die wuchtigen US-Boys der Dragons. Power Forward Justin Smith erzielt 26 Punkte und sammelt 8 Rebounds. Noch effektiver zeigte sich sein Landsmann Theron Laudermill, der neben 20 Punkten noch 7 Rebounds, 5 Blocks, 4 Assists und 4 Steals zu Stande bringt. Bester Werfer der Uni-Riesen ist Falko Theilig mit 17 Punkten.

Die Riesen starten hervorragend ins Spiel. Besonders Center Marian Schick ist hellwach. Er erzielt nicht nur die ersten Punkte für sein Team, sondern lässt in den ersten fünf Spielminuten noch sechs weitere folgen. Die Dragons lassen sich dadurch aber nicht beeindrucken und haben auf Leipziger Punkte immer wieder passende Antworten parat.

In einem hochintensiven ersten Viertel wechselt die Führung acht Mal. Die Riesen wirken hellwach und sind vor allem im Angriff oft einen Tick schneller als die Drachen. Ausdruck der konzentrierten Offensive und des guten Passspiels sind 7 Assists im 1. Viertel. Mit einer Vierpunktführung (22:18) gehen die Männer von Ty Shaw in die erste Pause.

Auch zu Beginn des zweiten Viertels suchen die Leipziger wieder den Korberfolg aus der Zone. Khalil Kelley ist dabei nur durch Fouls zu stoppen. Tim Schönborn weckt Dragons und ihre Anhänger mit einem erfolgreichen Distanzwurf zum 21:24. Magnus Heinrich antwortet direkt und lässt die Zuschauer im Dragons Dome mit seinem erfolgreichen Dreipunktwurf verstummen. Zur Mitte des 2. Viertels müssen beide Mannschaften dem hohen Tempo Tribut zollen. Die Riesen verschaffen sich die nötige Auszeit mit einigen Fouls und erreichen zeitig die Teamfoulgrenze.

Zur Halbzeit war die Führung futsch

Die Dragons können die anfallenden Freiwürfe nutzen und kommen 1:33 Minuten vor Viertelende durch Justin Smith zum Ausgleich (31:31). In den Reihen der Leipziger häufen sich jetzt die Fehlanspiele und Missverständnisse. Bei den Dragons kommt hingegen der Topscorer Justin Smith (22,3 Punkte im Schnitt) langsam in Fahrt. Bis zur Halbzeit können die Hausherren vier Punkte Vorsprung herausarbeiten (39:35).

Das dritte Viertel beginnt wie das zweite endete. Justin Smith und Viktor Frankl-Maus bringen Punkt um Punkt auf das Konto der Gastgeber. Drei Minuten lang gelingt den Leipzigern kein Korberfolg und sie müssen zusehen, wie der Vorsprung der Drachen nach einem 13:0 Lauf auf zehn Punkte anwächst (45:35). Nach der notwendig gewordenen Auszeit, die Ty Shaw beantragt, ist es wieder Marian Schick, der den Lauf der Gäste stoppen kann.

Das „Hallo wach“-Zeichen für die Riesen kommt von Kapitän Jorge Schmidt. Mit zwei erfolgreichen Dreiern bringt er die Riesen wieder auf acht Punkte heran. Falko Theilig kann im Anschluss durch zwei verwandelte Freiwürfe weiter verkürzen (54:48, Q3 2:26). Beim Stand von 57:50 geht das Spiel in den Schlussabschnitt.

Im Schlussviertel geht Riesen der Atem aus

Leider haben die Riesen dieses Mal nicht den langen Atem der letzten Wochen, als in 3 Quasi-Finalspielen um die Play-Offs kämpften und im Schlussviertel immer noch mal die Schlagzahl erhöhen konnten. Die Dragons starten mit vier schnellen Punkten in Folge ins Schlussviertel und ziehen den Uni-Riesen schon damit den Zahn. Auch wenn Falko Theilig noch mal alles in die Waagschale wirft und den Abstand etwas verkürzen kann, werden die Grün-Weißen das Schlussviertel dieses Spiels schnell vergessen wollen.

Rhöndorfs US-Boys Smith und Laudermill demontieren die Leipziger jetzt fast im Alleingang. Mit 14 Punkten in den letzten 10 Minuten krönt Power Forward Justin Smith seinen Auftritt an diesem Abend. Zwei Minuten vor Schluss erreicht der Vorsprung erstmals die 20-Punkte Marke (81:61).  Aufgrund der Leistungssteigung aber Mitte des Zweiten Viertels gewinnen die Dragons verdient mit 83:67.

Die Uni-Riesen haben jetzt eine Woche Zeit, die Gründe für den Bruch im eigenen Spiel zu erforschen. Weniger Ballverluste, eine ausgeglichene Verteilung der Verantwortung in der Offensive und schnelleres Umschaltspiel werden dabei sicher im Mittelpunkt stehen. Dass die Dragons zu schlagen sind, hat man in der 1. Halbzeit gesehen.

Das zweite und vielleicht schon entscheidende Spiel der „Best of three“-Serie steigt am kommenden Samstag in der Leipziger Arena (21.3., Anwurf: 19:30).

Uni-Riesen-Coach Ty Shaw zum Spiel:
Wir waren zu soft heut. Wir haben die Verantwortung immer wieder an unsere großen Leute unter dem Korb abgegeben. Darauf hatte sich der Gegner dann irgendwann eingestellt. Auf der anderen Seite haben wir nicht so gegen die Laudermill und Smith verteidigt, wie wir das wollten. Es gibt einiges zu verbessern. Es heißt jetzt dieses Spiel aus den Köpfen zu kriegen und sich auf nächste Woche zu konzentrieren.

Teamstatistik:
Falko Theilig 17 Punkte/1 Rebounds/1 Assists, Jorge Schmidt 13/3/0, Marian Schick 12/5/1, Khalil Kelley 12/7/2, Chris Flores 7/4/3, Jörn Wessels 2/4/0, Sascha Ahnsehl 1/3/6, Marek Krajewski (dnp), Jonas Niedermanner (dnp). Endstand: 83:67 (18:22/21:13/18:15/26:17)

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