Erstaunlich gut liefen nach den planerischen Einschnitten in der Vorbereitungsphase die Hinrundenspiele für die Uni-Riesen. Doch ein wenig zeigt nun wohl die dünne Besetzung mit viel Spielzeit für die Hauptakteure ihre Wirkung, die Winterpause mit zwei Wochen ohne Basketballtraining scheint willkommen. Müde starteten die Riesen in die Partie und gerieten in Rückstand, kämpften sich in einem starken vierten Viertel heran und konnten in der Schlussphase vielleicht aufgrund fehlender Kraft nicht die Belohnung ernten.

„Man merkt schon, dass die Jungs einfach müde sind. Wir haben gegen einen tief besetzten Gegner gespielt, Weißenhorn konnte somit immer mal wieder frischere Leute bringen“, so Trainer Tuna Isler nach der Partie. „Wir haben uns als Ziel gesetzt, uns von Spiel zu Spiel weiterzuentwickeln, es ist ein bisschen schade, dass wir nun in zwei Heimspielen etwas stagnierten. Die Spieler können sich nun erholen und ich werde auch die Pause nutzen, um mit Zeit zu analysieren, was wir verändern können.“

Dabei war die Partie nicht einmal schlecht. Der Start geriet wie gesagt etwas verschlafen, die eingeübten Spielzüge endeten oft mit einem Fehlpass, und es gab in der Offensive Abstimmungsschwierigkeiten. Dies bestätigte auch Kapitän Sascha Ansehl nach der Partie: „Ich glaube, manch einer war heute schon im Urlaub. Wir ziehen unsere Kraft normalerweise aus dem Angriff und kamen offensiv echt schwer in die Partie. Dadurch lief auch die Verteidigungsarbeit schlechter.“

Behelfen mussten sich die Uni-Riesen in der ersten Halbzeit oft mit Fouls, leider verteilten sich diese nicht auf alle Spieler, sondern machten eine frühe Auswechslung von Sascha Leutloff nötig, der schon zu Beginn des zweiten Viertels das dritte persönliche Foul kassierte.

Marvin Omuvwie (#10, Weißenhorn) kommt gegen Brandon Shingles (#11, Leipzig) zu spät. Foto: Jan Kaefer
Marvin Omuvwie (#10, Weißenhorn) kommt gegen Brandon Shingles (#11, Leipzig) zu spät. Foto: Jan Kaefer

Die Schwächung auf den großen Positionen trug dazu bei, dass die Gäste zur Halbzeit mit sieben Punkten in Führung gingen, nachdem das Startviertel mit viel Glück noch ausgeglichen stand. Schwierig erwies sich die ganze Partie hindurch den Weißenhorner Point Guard Christopher Anderson zu kontrollieren.

Wieselflink stahl sich der nur 1,70m große US-Amerikaner immer wieder durch die Abwehr und erzielte 16 seiner 24 Punkte aus dem Spiel, alle innerhalb der 3-Punkte Linie. Dieses Freispielen eines Mitspielers auf Leipziger Seite gelang nicht im gleichen Maße. Julian Scott wurde mit großer Konsequenz verteidigt und so bei 11 Punkten gehalten.

Die deutlich gesteigerte Intensität in der Verteidigung der Leipziger im dritten Viertel brachte zwar noch einmal Spannung ins Spiel und riss die Zuschauer in der kleinen Halle der Arena Leipzig zeitweise spürbar mit. Die Akteure konnten diese aber nicht in das Schlussviertel retten und gerieten so etwa fünf Minuten vor Spielende wieder in den Rückstand, den sie nicht mehr aufholen sollten.

Julian Scott (#12, Leipzig) gegen Nicolas Möbus (#5, Weißenhorn). Foto: Jan Kaefer
Julian Scott (#12, Leipzig) gegen Nicolas Möbus (#5, Weißenhorn). Foto: Jan Kaefer

„Wir wollten auch bei 6 Punkten zurück und noch 40 Sekunden zu spielen den Sieg. Aber das dazu nötige Foul haben wir weggelassen, das war nicht clever gespielt. Ich schließe mich da auch selbst mit ein“, so Sascha Ansehl. Ob ein Foul die Wende gebracht hätte, bleibt müßig zu diskutieren. Möglicherweise wäre der Sieg im direkten Vergleich noch gelungen. Mit 6 Punkten hatten die Uni-Riesen das Hinspiel gewonnen, der Vergleich ist nach US-Vorbild bei Punktgleichheit in der Tabelle für die Platzierung entscheidend.

Fakt ist, dass die Uni-Riesen bis zur Pause mindestens auf dem vierten Tabellenplatz stehen. Dies hängt vom Ausgang der Partie Elchingen gegen Würzburg Baskets Akademie ab. Sollte Elchingen gewinnen, zögen sie an den Leipzigern vorbei. Allerdings möchte sicher auch Würzburg noch den Playoff-Platz erreichen und wird sich daher gegen eine Niederlage stemmen.

Das nächste Spiel bestreiten die Uni-Riesen am 10. Januar gegen die Dresden Titans. Das Derby in der Landeshauptstadt sollte genug Motivation für die Spieler sein, es sich über die Feiertage gut, aber nicht zu gut gehen zu lassen.

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