Die Handball-Frauen vom SC Markranstädt haben das Sachsen-Derby gegen den HV Chemnitz mit 22:26 (10:10) und somit auch den zweiten Tabellenplatz in der 3. Liga Ost verloren. Denn parallel gewann Vorjahresmeister HSG Kleenheim-Langgöns das Verfolgerduell bei der SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim mit 24:19 und zog am SCM vorbei auf Platz zwei.

In einem hartumkämpften Sachsen-Derby gegen abstiegsbedrohte Chemnitzerinnen nutzten die Piranhas eine 8:3- und 17:13-Führung nicht, um eine Vorentscheidung herbeizuführen. Beste SCM-Werferinnen am Samstagabend im gut besuchten Sportcenter waren Lena Smolik (8) und Jenice Funke (6/1). „Chemnitz hat heute absolut verdient gewonnen. Wir haben zwei Mal recht deutlich geführt und schaffen es nicht, den Vorsprung zu halten oder auszubauen“, sagte Cheftrainerin Ina Schaarschmidt, die zugleich viele technische Fehler analysierte.

Zudem waren die Gastgeberinnen „leider nicht von allen Positionen torgefährlich und nutzten in den entscheidenden Phasen die klaren Torchancen nicht“. Anders die Chemnitzerinnen, die unter ihrem wieder zurückgekehrten Trainer Thomas Sander eine deutliche Handschrift zeigten. „Für Chemnitz ist jedes Spiel bis Saisonende ein Sechs-Punkte-Spiel. Sie haben ihre Chancen resolut genutzt“, betonte Schaarschmidt.

Während sich bei den aufopferungsvoll kämpfenden Gästen zehn Spielerinnen in die Torschützenliste eintragen konnten, trafen im SCM-Kader diesmal nur sechs Spielerinnen. Auch konnte die Abwehr nicht an die gewohnte Leistung der Hinrunde anknüpfen. „Gerade in der zweiten Spielhälfte bekommen wir viele Gegentore“, meinte Schaarschmidt und betonte zugleich: „Wir werden jetzt die spielfreie Zeit nutzen und in Ruhe das Spiel analysieren, um gegen den 1. FSV Mainz 05 wieder neu anzugreifen.“

Die Piranhas starteten mit einer agilen Lena Smolik auf der Spielmacherposition konzentriert ins Spiel und erarbeiteten sich eine sichere 8:3-Führung. Selbst in der 26. Minute sah alles nach einer sicheren Halbzeitführung aus. Doch Unkonzentriertheiten, überhastete Abspiele und leicht verworfene Bälle ließen Chemnitz mit einem Vier-Tore-Lauf auf 10:10 verkürzen.

Nach dem Wechsel zog der SCM mit einem Zwischenspurt und dank drei Funke-Treffern innerhalb von drei Minuten von 13:13 auf 17:13 davon. Doch auch dieser Vorsprung schmolz dahin. Vor allem in einer Phase, in der Chemnitz gleich zwei Zweiminutenstrafen in Serie bekam. Während hundertprozentige Chancen leichtfertig verworfen wurden, nutzten die Gäste ihre Möglichkeiten eiskalt aus und feierten einen verdienten Auswärtssieg.

Für den SCM spielten: Laneus, Detjen – Schwarz, Westland, Dreier (3), Pöschel (1), Welhöner, Dietrich, Smolik (8), Paluszkiewicz, Thieme, Okon (2), Funke (6/1), Kathner (2)

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