Die Bundesligasaison 2020/21 startet für uns mit einem klaren Ziel: Obere Tabellenhälfte, weg vom Abstiegskampf der letzten Jahre. Soll das Gespenst woanders spuken. Allerdings - die Auftakthürde ist gewaltig, fast 600 km fahren wir zum Auswärtsspiel in Karlsruhe. Ein halbes Jahr zuvor ging hier das letzte Volleys-Spiel der vergangenen Saison sang- und klanglos verloren, die BadenVolleys waren zwei Nummern zu groß.

Alles klar also? Nicht so richtig. Dass die Saison speziell wird, ist allen Beteiligten schon länger bewusst. Mehr Teams, weniger Zuschauer, neue Regelungen. Wer damit am besten umgehen kann, behält am Ende die Oberhand. Und auch am Rhein haben sie gehört, dass sich bei uns was geändert hat. Mit dem Abstieg bringt uns in Karlsruhe dieses Jahr keiner in Verbindung, wie der Website und dem hauseigenen „BadenVolleysPodcast“ zu entnehmen ist.

Als wir aus dem Bus aussteigen, wartet schon der Hygienebeauftragte auf uns. Fiebermessen, wer über 38°C hat, kann gleich wieder umdrehen. Hat zum Glück keiner. Mit Mundschutz geht es in die Kabine und aufs Feld, auch für die 70 Zuschauer besteht Maskenpflicht.

Um 19:00 Uhr pfeift Schiedsrichterin Selina Hafner dann endlich: Game on! Und schon nach den ersten Punkten wird klar: Wir müssen uns hier nicht verstecken. Das erste Break gehört uns, Karlsruhe antwortet direkt. 5:7. Kurz darauf steht Rene am Aufschlag. Und die Schlagschulter ist warm: Sieben „un-answered points“ folgen, plötzlich steht es 14:9. Karlsruhe hat’s kalt erwischt. Bis zum Satzende können sie zwar nachlegen, Durchgang eins geht dennoch 25:23 an uns. Geiler Start!

Der zweite Abschnitt entwickelt sich zu einer Side-out-Schlacht. Beide Teams bringen ihre Annahme durch, keiner kann sich absetzen. 4:4, 11:10 und 19:18 aus unserer Sicht. Erst kurz vor Schluss können wir die entscheidenden Bälle in Block und Abwehr holen und uns wieder mit 2 Zählern Vorsprung zum Satzgewinn jubeln.

Das 2:0 auf der Anzeigetafel gibt noch einmal Selbstvertrauen, jetzt soll der Sieg her. Aber Karlsruhe hat etwas dagegen. Wieder lassen beide Mannschaften kaum Raum für Breaks, niemand kann sich absetzen. Doch kurz vor Schluss können wir uns zwei Matchbälle erspielen. 24:22 aus Volleys-Sicht. Den ersten knallt uns die Baden-Mitte um die Ohren, dann ein Netzfehler. Ausgleich. Auch im nächsten Ballwechsel haben wir das Glück nicht auf unserer Seite.

Also Satzball gegen uns. Coach Rascher versucht die Gemüter zu beruhigen, nimmt seine zweite Auszeit. Die zeigt Wirkung und wir fangen uns wieder. Jerome Ptock über Mitte macht das 25:25 fest, ein Kracher. Das hat das ganze Spiel schon funktioniert. Trotzdem geht der SSC wieder in Führung, aber wieder kommt unsere Antwort über Mitte, diesmal ist es Henrik Kamphausen.

Für beide Teams ist der Satzgewinn jetzt zum Greifen nah, doch gelingt es keiner Mannschaft, die entscheidenden zwei Punkte Vorsprung zwischen sich und den Kontrahenten zu bringen. Wieder und wieder wechselt das Momentum, die Spannung ist zum Greifen, bis sich Neu-Kapitän Chris Warsawski ein Herz fasst und seinen Aufschlag mit Schmackes über die Netzkante zwirbelt. In Zeitlupe fliegt der Ball von der Annahme gegen die Hallendecke. 38:36. Spiel, Satz und Sieg. Und eine goldene MVP-Medaille für Warsawski. Da lässt sich die Rückfahrt auch noch gut überstehen.

Fazit: Ein Spiel, das Laune gemacht hat. Uns jedenfalls. Bleibt abzuwarten, wie sich die Saison entwickelt. Mit Blick auf die anderen Ergebnisse des ersten Spieltages steht eines jedenfalls fest: Das wird eine verdammt spannende Saison. Bleibt dran!

Julius Karoos, Libero

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