Ende September 2012 war Baubeginn für die insgesamt rund zehn Kilometer lange Neubautrasse der Ortsumgehung Göltzschtal. Mit der heutigen feierlichen Verkehrsfreigabe ist die Ortsumgehung zwischen Falkenstein und Rodewisch auf rund neun Kilometern durchgehend befahrbar.

Die Bundesstraße B 169 bringt vor allem eine bessere Anbindung an die Autobahn A 72 und an Reichenbach sowie eine Entlastung der angrenzenden Orte vom Durchgangsverkehr. Besonders die Städte Rodewisch, Auerbach und Falkenstein sowie die Gemeinde Ellefeld, welche bisher nahezu im Ortskern mit enger Bebauung durchfahren wurden, werden durch die Ortsumgehung erheblich entlastet.

Die Gesamtkosten für den Neubau der Bundesstraße B 169 belaufen sich auf 72 Millionen Euro. Davon trägt der Bund 64 Millionen Euro. Der Freistaat Sachsen beteiligt sich mit 5,5 Millionen Euro am Vorhaben. Weitere Beteiligte sind der Vogtlandkreis, die Kommunen und die Deutsche Bahn.

Verkehrsminister Martin Dulig: „Die Ortsumgehung Göltzschtal entlastet die Anwohner der Innenstädte des gesamten Städteverbundes Göltzschtal zukünftig von Verkehrslärm und Abgasen. Die Verkehrssicherheit in den Ortsdurchfahrten wird erheblich verbessert. Dank kürzerer Fahrtzeiten zur und von der Autobahn ins obere Vogtland erreichen Einheimische schneller ihr Ziel und Besucherinnen und Besucher die zahlreichen sehenswerten Ausflugsziele im Vogtland.“

Der Neubau der Strecke war mit zahlreichen baulichen Herausforderungen verbunden – insbesondere die dreistreifige Trassierung der Bundesstraße aus dem Göltzschtal hinauf auf den Bergrücken. Dazu musste ein bis zu 15 Meter tiefer Einschnitt in dem felsigen Baugrund hergestellt werden. Ebenso herausfordernd war die Herstellung zweier Bahnüberführungen. Um die Behinderungen für die Bahn so gering wie möglich zu halten, wurden die neuen Brücken im Vorfeld neben den vorhandenen abzureißenden Brücken errichtet und in kurzen Sperrpausen eingeschoben.

Die mit dem Vorhaben verbundenen Eingriffe in Natur und Landschaft werden durch eine Vielzahl umfangreicher landschaftspflegerischer Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen. Die Umsetzung erfolgte zeitgleich mit dem Straßenbau, ist aber noch nicht vollständig abgeschlossen und wird daher auch noch weitere Jahre in Anspruch nehmen. So wurden unter anderem bereits ca. sieben Hektar Wald neu aufgeforstet und vier Hektar Wald zum Laubmischwald umgebaut. Baumalleen an Wirtschaftswegen wurden neu angelegt oder ergänzt, ein Ersatzlaichgewässer neu geschaffen sowie trassennahe Bereiche mit Gehölzpflanzungen landschaftsgerecht eingebunden.

In den nächsten Jahren erfolgt noch die Anbindung der Ortsumgehung in die bestehende B 94 in Rodewisch. Dafür wird eine rund 34 Meter lange Brücke über die Göltzsch errichtet. Die Vergabe dieser Bauleistung steht kurz bevor.

Bis 2025 soll auch der Anschluss der S 298 / Dorfstädter Straße in Falkenstein an die Ortsumgehung hergestellt sein. Derzeit erfolgen in diesem Bereich vorbereitende Leistungen im Baugrund. Aufgefundene Altlasten, welche aus einem Gaswerk und einer Verzinkerei stammen, werden fachgerecht entsorgt. Mit den eigentlichen Straßenbauarbeiten an diesem Knotenpunkt soll 2023 begonnen werden.

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