Auf die Behauptung des Landesbauernverbandes, die Tierhaltung in Sachsen habe sich deutlich verbessert, erwidert Michael Weichert, landwirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion: "Es ist unglaublich, wie dreist der Landesbauernverband versucht, die Verbraucher zu täuschen und die oft skandalösen Haltungsbedingungen in der industriellen Tierhaltung schön zu reden!"

“Auch sächsische Nutztiere fristen ihr Dasein in sogenannten intensiven Haltungssystemen. Die bspw. in der Schweinehaltung gebräuchlichen Spaltenböden sind keineswegs eine Errungenschaft der ‘modernen Tierhaltung’, sondern weder artgerecht noch hygienisch.”

“Bis zur Schlachtung leben Mastschweine in engen Buchten ohne Einstreu und Beschäftigungsmöglichkeiten. Verhaltensstörungen wie Schwanzbeißen und Kannibalismus sind die Folge. Das geringe Platzangebot lässt eine Trennung von Liege- und Kotbereich nicht zu. Die Tiere stehen auf glatten, rutschigen Spaltenböden oder liegen über ihren eigenen Exkrementen. Die schlechte Luftqualität führt zu Augenentzündungen und Atemwegserkrankungen.”

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

“Wer solche Haltungsbedingungnen als artgerecht bezeichnet, ist in meinen Augen ein Zyniker”, erklärt Weichert, der sich sicher ist, dass die sächsischen Verbraucher der Imagekampagne des Landesbauernverbandes nicht auf den Leim gehen werden.”

“Die Mehrheit der Verbraucher lehnt die industrielle Tierhaltung ab. Daran ändert auch diese Imagekampagne nichts. Der Landesbauernverband sollte dies endlich zur Kenntnis nehmen und mit dafür sorgen, dass Tiere artgerecht gehalten werden.”

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