Zur jetzt bekannt gewordenen Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), den an der TU Dresden beheimateten Sonderforschungsbereich "Transzendenz und Gemeinsinn" nicht länger zu finanzieren, erklärt Annekathrin Giegengack, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag: "Hier zeigt sich exemplarisch, welche Schwierigkeiten die wachsende Abhängigkeit der sächsischen Hochschulen von Drittmitteln mit sich bringt.

Über vier Jahre haben über 50 Mitarbeiter an diesem für die Dresdner Geisteswissenschaften wichtigen Projekt gearbeitet, nun sollen viele von ihnen in knapp einem Monat ihre Anstellung verlieren. Die Folgen für die geisteswissenschaftliche Ausbildung an der TU Dresden sind nicht abzusehen. Diese Entwicklung ist sehr bedauerlich, denn eine Volluniversität braucht neben starken Natur- und Ingenieurswissenschaften auch eine starke geisteswissenschaftliche Fakultät.”

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Die TU Dresden hatte erst kürzlich bekannt gegeben, dass sie trotz des errungenen Exzellenzstatus weitere Stellen streichen müsse, um auf kommende Kürzungswellen vorbereitet zu sein.

“Wenn diese Stellenstreichungen, gepaart mit der chronischen Unterfinanzierung der Hochschulen, ein Grund für die Nicht-Weiterbewilligung des Projektes gewesen sind, so ist dies mittelbar auch der Staatsregierung anzulasten. Wer die Hochschulen trotz steigender Studierendenzahlen immer weiter ausbluten lässt und gleichzeitig über stetig neue Rekorde bei der Drittmitteleinwerbung jubiliert, darf sich nicht wundern, wenn die Rechnung am Ende nicht aufgeht. Die Staatsregierung ist nun aufgefordert, die wegfallenden Fördermittel zu ersetzen, damit die Geisteswissenschaften an der größten Hochschule des Landes nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden und über 50 hochengagierte Mitarbeiter über Nacht ihre Arbeit verlieren.”

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