Auf der letzten Ratsversammlung beschloss der Stadtrat mit breiter Mehrheit den FDP-Antrag "Besser essen in Schulen und Kitas". Darin forderten die Liberalen die Entwicklung von neuen Kriterien bei der Essensversorgung. Regionalität und ein stärkeres Augenmerk auf gesunde Ernährung sollen im Mittelpunkt stehen. Hierfür sollen gemeinsam mit den Kindern und ihren Eltern, den Einrichtungen, Produzenten und Essensanbietern neue Kriterien unter Beachtung der Prämisse Bezahlbarkeit für zukünftige Ausschreibungen entwickelt werden.

“Mit der derzeit laufenden Neuvergabe sind die Einrichtungen bis Ende 2015 gebunden. Das heißt, dass wir Ende 2014 die Kriterien auf dem Tisch haben müssen. Daher sollte Bürgermeister Fabian unmittelbar nach der Sommerpause das Verfahren beginnen”, skizziert die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Isabel Siebert den Zeithorizont. Insbesondere müssten nun die Einrichtungen und Elternvertreter zügig über die anstehende Diskussion informiert werden.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Bereits im Zuge der derzeit laufenden Neuausschreibung und aufgrund der Medienberichterstattung über den FDP-Antrag im Stadtrat seien Bürger an die Liberalen herangetreten und hatten über ihre Erfahrungen berichtet. “Da hat in letzter Zeit schon ein Umdenken eingesetzt. Spätestens nach dem Sodexho-Skandal sind gerade die Eltern deutlich kritischer geworden und interessieren sich für die Produkte, Qualitätsstandards und die Zubereitung”, so Siebert und ergänzt: “in einigen Kitas wurden die Anbieter sogar zu Probeessen eingeladen.” Dabei hätten die Eltern besonders oft Fragen zur Regionalität der Zutaten und Warmhaltezeiten gestellt, wie der FDP von teilnehmenden Eltern berichtet wurde. “Der Preis ist für Eltern heute zwar weiterhin ein wichtiger Punkt, aber nicht mehr das allentscheidende Kriterium”, betont Siebert.

Siebert schlägt vor, Kita- und Schulleitungen, Eltern- und Schülervertreter, aber auch Erzeuger und Dienstleister zu einer ersten Informationsveranstaltung ins Neue Rathaus einzuladen. “Dort sollte die Stadtverwaltung den Zeitplan und Beteiligungsmöglichkeiten darstellen. Gleichzeitig gehören die aktuellen Rahmenbedingungen der Essensversorgung auf den Tisch”, so die FDP-Stadträtin weiter, “außerdem würde ich mir wünschen, dass Bürgermeister Fabian auch versucht, die freien Kita-Träger und die Sächsische Bildungsagentur mit ins Boot zu holen. Je größer wir als Nachfrager mit höheren Ansprüchen sind, umso schneller wird der Markt darauf reagieren können. Die Stadtverwaltung ist nun gefordert, zügig die Bürgerbeteiligung zu beginnen.”

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