Die Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag hat sich am 25.06.2013 von Herrn Prof. Matthias Reich (Professur Bohrtechnik, Spezialtiefbauausrüstungen und Bergbaumaschinen an der TU Bergakademie Freiberg) über den Stand einer Forschungsbohrung zum Zweck der perspektivischen Entwicklung eines Tiefengeothermalkraftwerkes in Schneeberg informieren lassen.

Dazu erklärt Dr. Jana Pinka, Sprecherin für Umwelt- und Technologiepolitik der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag: Nach diesem Gespräch kann man konstatieren, dass es hoffnungsvolle Aussichten gibt, dass eine Bohrung, auch ohne umstrittene Frackingverfahren anwenden zu müssen, bis in sechs Kilometer Tiefe niedergebracht werden kann, um die Wärme in wasserführenden Klüften des Untergrundes zur Stromerzeugung zu nutzen. Zur Elektroenergiegewinnung wären Temperaturen von 120 – 200 °C erforderlich. Die Forscher hoffen, solche Bedingungen dort vorzufinden.

Dieses Verfahren, das eine weltweite Technologieführerschaft bedeuten würde, braucht finanzielle und politische Unterstützung. Ca. 20 Millionen Euro Fördersumme werden allein für die Bohrung sowie die hierzu begleitenden Forschungen benötigt. Wenn das Bundesumweltministerium 2013 diese Förderung bewilligen würde, wäre lägen 2015 erste Ergebnisse vor, ob sich der Standort zur Elektroenergiegewinnung eignen würde.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Das Ziel dieses Projektes wird durch die Fraktion Die Linke als Vision zum Ausbau Erneuerbarer Energien unterstützt. Während Wind nicht immer weht und Sonne nicht immer scheint und damit deren zukünftiger Einsatz von der Entwicklung guter Speichertechnologien abhängt, kann bei dieser Energieform davon ausgegangen werden, dass die Erdwärme unseres Planeten stetig verfügbar ist. Damit ist die Gewinnung von Strom aus Erdwärme “grundlastfähig”.

Herr Prof. Reich hat in seinen Ausführungen aufgezeigt, dass negative Technologiefolgen bei dem derzeitigen Stand der Wissenschaft ausgeschlossen werden können. Dies betrifft u.a. Auswirkungen der Probebohrung auf die Auslösung von Erdbeben oder die Verunreinigung des Untergrundes mit Chemikalien, konventionellen und radioaktiven Schwermetallen.

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