Die neue Vorsitzende der SPD-Landesgruppe Ost im Bundestag, Daniela Kolbe, hat anlässlich des 24. Jahrestages des Mauerfalls die Leistungen der Ostdeutschen gewürdigt. "Der 9. November 1989 war zweifellos ein Wendepunkt der Geschichte. Gemeinsam mit dem 9. Oktober 1989 in Leipzig steht dieses Datum herausgehoben für eine kaum für möglich gehaltene gesellschaftliche Umwälzung, die im Ende der DDR und im Zusammenbruch des autoritären Staatssozialismus in Europa mündete."

“Die Menschen im Osten Deutschlands haben nicht nur das SED-Regime beseitigt, sondern seitdem auch Beachtliches erlangt. Dazu gehört die individuelle Freiheit ebenso wie das wachsende demokratische Bewusstsein und die Bereitschaft, Verantwortung für sich selbst, für andere und für unser Gemeinwesen zu übernehmen. Und ich bin stolz, ein Teil davon zu sein”, betonte die 33-jährige Bundestagsabgeordnete, die jetzt die 29-köpfige SPD-Landesgruppe Ost im Bundestag führt.

Zur Realität nach 24 Jahren Mauerfall gehöre, dass die junge Generation in Ost und West mit großer Unbefangenheit ihre gemeinsame Zukunft gestalte. “Wir müssen allerdings darauf achten, dass aus dieser Unbefangenheit keine Geschichtslosigkeit erwächst. Freiheit und Demokratie sind bei uns im Osten auch jetzt erst 24 Jahre jung und stehen noch nicht in voller Blüte. Dies muss auch mit Blick auf die vorhandene Politikverdrossenheit täglich aufs Neue erkämpft und bewahrt werden”, sagte die Leipzigerin. “Auch die vorhandenen rechtsextremen Strukturen sind beunruhigend und erfordern stringentes und nachhaltiges politisches Handeln”, so Kolbe mit Blick auf ihre sächsische Heimat. Dort hatte die NPD bspw. bei der Bundestagswahl mit 3,3 % ein besseres Ergebnis erzielt als die FDP.

Die Sprecherin der Landesgruppe Ost hob ferner hervor, dass “sich beim Zusammenwachsen von Ost und West längst auch neue Herausforderungen auftun, für die neue Antworten gefunden werden müssen. “Diesen Einheitsprozess müssen wir so gestalten, dass es immer mehr Gewinner auch im Osten gibt”, so Kolbe weiter. Auch deshalb sei die zügige Angleichung der Renten in Ost- und Westdeutschland so wichtig.

Sie wolle mit dafür sorgen, dass künftig noch mehr das Positive des Einigungsprozesses herausgestellt werde. “Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass sich eine Vielzahl von Menschen als Verlierer im Prozess der Einheit betrachtet – nach wie vor. Denn das Positive des Einigungsprozesse hat überwogen. Jetzt sind wir auf dem Weg in eine neue Zeit, die ohne den 9. November 1989 nicht möglich gewesen wäre”, so Kolbe abschließend.

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