Dr. Eva-Maria Stange, stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt: "Die Wirtschaft mahnt zu Recht mehr staatliche Verantwortung und weniger regionale Egoismen bei der Planung der Berufsschulzentren ein. Die SPD-Fraktion fordert das Sächsischen Kultusministerium seit mehreren Jahren dazu auf, die Schulnetzplanung den Landkreisen und kreisfreien Städten nicht allein zu überlassen.

Berufliche Bildung ist ebenso wichtig wie ein Hochschulstudium. Für die Hochschulplanung fühlt sich die Staatsregierung verantwortlich, die Standorte der beruflichen Ausbildung aber überlässt sie lokalen Interessen. Berufliche Bildung muss mit der Wirtschaft und dem Handwerk gemeinsam geplant werden und ein zentrales bildungspolitisches Anliegen der Staatsregierung sein.

Neben der Schulnetzplanung ist die ausreichende Vorsorge für die Lehrerversorgung mindestens genauso wichtig. Aber auch hier schläft offenbar das Kultusministerium oder wartet auf ein Wunder. Die Lehrkräfte sind die älteste Lehrergruppe mit durchschnittlich über 50 Jahren. In den kommenden zehn Jahren werden mindesten 750 neue Lehrkräfte benötigt, die sich aber nicht in der Ausbildung befinden.

Deshalb müssten schon heute alle eingestellt werden, die die Lehramtsausbildung erfolgreich abschließen. Aber stattdessen lässt die Staatsregierung Jahr für Jahr gut ausgebildete Lehrkräfte in andere Bundesländer abziehen. Eine nachhaltige erfolgreiche Bildungspolitik sieht anders aus: Die ruht sich nicht auf den Erfolgen von gestern aus, sondern geht rechtzeitig an die Lösung der Zukunftsprobleme.”

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