Nach der Vorlage des Berichts der Stand der deutschen Einheit warnt Antje Hermenau, Fraktionschefin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag, "jetzt nicht übermütig (zu) werden". "So viel Lob für die Entwicklung in den fünf ostdeutschen Ländern war seit dem Mauerfall noch nie. Darüber kann man sich freuen, denn es stecken viel Fleiß, Umgang mit schwierigen Bedingungen und harte Schicksale hinter diesem Erfolg. Aber einlullen lassen sollten wir uns davon nicht."

“Also: ehrlich bilanzieren, sich über das Erreichte freuen, das Fehlende in Angriff nehmen und sich nicht gegenseitig in die Tasche lügen – dann kommen wir auch gemeinsam weiter in Deutschland voran.”

“Die unterdurchschnittliche Finanzkraft des Ostens wird auch über 2019 hinaus bestehen bleiben”, so Hermenau.” Da gibt es kein Vertun.”

” Sachsen hat es dabei noch schwerer als Thüringen oder Brandenburg, denn der Weg zur Arbeit zu pendeln ist weit und wir haben keinen Speckgürtel, wie die Brandenburger um Berlin. Zudem ist das Durchschnittsalter in Sachsen das höchste in den fünf neuen Ländern.”

“Unsere besten Städte stoßen gerade von unten an die westdeutschen Städte und Regionen an – und das bei unterdurchschnittlichen Löhnen und oft genug noch überdurchschnittlichen Arbeitslosenquoten. Wir brauchen weiter eine gezielte Förderung im Aufbau Ost bis 2019, konzentriert auf Forschung und Entwicklung, um den High-Tech-Standort zu halten, um Familiengründung und Zuzug zu erleichtern, damit wir auch genügend Fachkräfte haben, um dieses Entwicklungsniveau halten zu können. Mehrere ostdeutsche Städte können dem Konzept der ‘second cities’ gut folgen und erfolgreich sein.”

“Es genügt nicht, wie Abwanderung zu stoppen. Der drastische Geburtenrückgang seit dem Mauerfall zwingt uns, auch auf Zuwanderung zu setzen – das ist auch eine Chance auf eine stärker international ausgerichtete Entwicklung, die ein High-Tech-Standort heutzutage auch dringend braucht.”

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