Stefan Brangs, Parlamentarischer Geschäftsführer und arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt zum heute vorgelegten Mittelstandsbarometer von Ernst & Young: Fachkräftemangel schwächt sächsische Unternehmen - Umdenken der Staatsregierung gefordert.

“Nach dem heute vorgelegten Mittelstandsbericht rechnen in Sachsen deutlich weniger Unternehmen mit guten Umsätzen in diesem Jahr als im Bundesvergleich. Als eine entscheidende Bremse wird der Fachkräftemangel identifiziert, der 2013 zu Umsatzeinbußen von 850 Millionen Euro geführt habe.

Der Fachkräftemangel ist eines der drängendsten Probleme der sächsischen Wirtschaft, dem sich neben den Unternehmen auch die sächsische Staatsregierung endlich entschieden annehmen müsste. Es gilt Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Freistaat zu einem für Fachkräfte attraktiven Standort machen. Politisch konkretes Handeln im Wettbewerb um Fachkräfte ist bisher von der schwarz-gelben Staatsregierung nicht zu erkennen. Stattdessen wird weiterhin das Label des Niedriglohnlandes Sachsen gepflegt, was auch die andauernden Widerstände gegen den Mindestlohn im sächsischen Regierungslager beweisen.

Erst letzte Woche hat die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag zwei Anträge in die Plenarsitzungen eingebracht, mit denen für einen verantwortlichen Umgang von Steuergeldern bei der Wirtschaftsförderung gesorgt werden sollte. Der Gesetzgeber muss Leitplanken verankern, die garantieren, dass mit vom Freistaat vergebenen Finanzmitteln auch qualitativ hochwertige Arbeitsplätze geschaffen werden, die Sachsen zu einem attraktiveren Arbeitsmarkt verhelfen, der auch Sogwirkung für Fachkräfte hat. Wir haben es oft gesagt: über Niedriglohn und schlechte Arbeit werden wir keinen Wettbewerb gewinnen. Nicht den wirtschaftlichen Wettbewerb und schon gar nicht den Wettbewerb um Fachkräfte.”

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