Anlässlich der Veröffentlichung der Broschüre "Technische Kriminalprävention in Leipzigs Kleingartenanlagen im Jahr 2014" [1] des Kriminalpräventiven Rates in Leipzig sind die Piraten erstaunt über die verharmlosende Auflistung von Überwachungsmaßnahmen unter dem Begriff "technische Prävention". Die Piraten befürchten, dass mit diesem terminus technicus hauptsächlich untaugliche Überwachungsmaßnahmen propagiert werden.

Damit trägt diese Fachfloskel mehr zum subjektiven Sicherheitsempfinden bei, als dass es durch die damit bezeichneten Gerätschaften zu einer tatsächlichen Erhöhung der Sicherheit kommt.

Dazu erklärt Raik Lorenz, Stadtratskandidat für die Leipziger Piraten im Wahlkreis 1:

“Niemand möchte mit Überwachungsmaßnahmen konfrontiert werden, die schon zur Genüge aus Supermärkten und Banken bekannt sind, besonders in einer Umgebung, die der Erholung dient. Die Menschen sind nicht mehr bereit, falschen Versprechen vermeintlicher Sicherheit zu lauschen und dafür den Kernbereich privater Freizeitgestaltung einem undurchsichtigen Überwachungsapparat zu überantworten.”

Seit Jahren ist durch wiederholte Untersuchungen – insbesondere aus George Orwells [2] Heimatland Großbritannien – praktischer Anwendungen von Überwachungsinstallationen bekannt, dass diese in der Regel Täter nicht abschrecken und somit keinen Beitrag zur Senkung der Kriminalität leisten [3,4]. Zudem fallen für den Betrieb von Kameraüberwachungen Personal- und weitere technische Kosten an, die bei Kamerainstallationen in der Regel gescheut werden und dann die installierten Überwachungskameras zu wirkungslosen Attrappen machen.

Lorenz ergänzt: “Angesichts weitgehend wirkungsloser Systeme, kommen wir zu dem Schluss, dass die Preisgabe der unbeobachteten Privatsphäre im Schrebergarten ein zu hoher Preis ist, für die vermeintliche Erhöhung gefühlter Sicherheit. Es sollte lieber auf die Stärkung bereits funktionierender [5] Maßnahmen geachtet werden, wie ausreichende Beleuchtungs-, Zaun- und Schließanlagen.”

Die PIRATEN Leipzig setzen sich – nicht nur in ihrem Programm zur Stadtratswahl 2014 – dafür ein, die Videoüberwachung öffentlichen Raumes in Leipzig so schnell und so weit wie möglich zu beenden.

Quellen:

[1] Technische Kriminalprävention in Leipzigs Kleingartenanlagen im Jahr 2014
www.leipzig.de/news/news/technische-praevention-in-kleingartenanlagen/?cid=336&did=27015&sechash=4ad388a5

[2] 1984 – dystopischer Zukunftsroman von George Orwell über das Leben in einem Überwachungsstaat
http://de.wikipedia.org/wiki/1984_%28Roman%29

[3] Videoüberwachung reduziert Kriminalität nicht
www.heise.de/tp/artikel/19/19543/1.html

[4] Überwachungskameras reduzieren Kriminalität nur geringfügig
www.heise.de/newsticker/meldung/ueberwachungskameras-reduzieren-Kriminalitaet-nur-geringfuegig-219579.html

[5] Kriminalpolizeiliche Broschüre der Polizei Sachsen: “Wie kann man Gartenlauben und Bungalows vor Einbrüchen schützen”
www.polizei.sachsen.de/de/dokumente/Landesportal/FLYERXGARTENLAUBE.pdf

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